Feinstofflichkeit

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Feinstofflichkeit bezeichnet eine hypothetische Form von Materie, die „feiner“ und „beweglicher“ sein soll als die grobstoffliche Materie, aus der die sichtbaren Körper bestehen. Das Konzept ist im esoterischen, vor allem anthroposophischen Denken wichtig, in der Naturwissenschaft spielt es keine Rolle. Die Existenz einer feinstofflichen Materie ist nicht nachweisbar. Häufig konnotiert der Begriff bzw. sein Wortfeld mit der Vorstellung spezieller Energieformen oder -felder (Energiekörper).

Ansichten[Bearbeiten]

Der in einigen philosophischen Ansätzen postulierte Feinstoff steht zwischen Materie und Immateriellem und dient zur Erklärung einer Interaktion zwischen beiden Elementen bzw. zur Erklärung immaterieller Phänomene überhaupt. Derartige Vorstellungen finden sich bei einigen antiken Philosophen, insbesondere im Platonismus, und, teils in dessen Wirkungsgeschichte, teils unabhängig davon, auch in einigen Texten aus dem Kulturbereich der drei monotheistischen Religionen wie in der Gnosis und der Hermetik, daneben auch in östlichen Religionen, vor allem im Hinduismus. Auch in den lokalen, traditionellen Religionen existierten ähnliche Vorstellungen.

Anknüpfend vor allem an hinduistische und platonische Vorstellungen in deren Vermittlung durch Autoren der Renaissance und der frühen Neuzeit wurde das Konzept feinstofflicher Materie im Spiritismus und in Teilen der Theosophie des 19. Jahrhunderts aufgegriffen, im Anschluss daran auch in verschiedenen Ansätzen der neueren Esoterik sowie in manchen Para- und Pseudowissenschaften. Dort werden die Begriffe Energie, astral, ätherisch und subtil oft mehr oder weniger synonym verwendet.

„Feinstofflich“ ist eine Wortschöpfung, die erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Anthroposophie geprägt wurde. Rudolf Steiner und Annie Besant verwendeten den Begriff zunächst adjektivisch, etwa in Formulierungen wie: Der Ätherkörper ist aus feinerem Stoff aufgebaut, als ihn unsere fünf Sinne wahrnehmen können (...) oder „in feinen Materien“ als Beschreibungen für das Feinstoffliche, sie benutzen ihn aber noch nicht als festgefügten substantivischen Begriff.