Hügelland

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Als Hügelland wird eine Landform bzw. eine Landschaft bezeichnet, die sich mit einem flachwelligen bis hügeligen, wenig strukturiertem Relief über das Umland erhebt und damit zwischen jenem von Flachland und jenem von Mittelgebirgen liegt. Die Abgrenzung vom Bergland, den niedrigen Mittelgebirgen, gelingt vor allem über die zufällige Verteilung der Hügel, da echte Mittelgebirge zumeist alte Faltengebirge sind, in deren Struktur noch die früheren Faltungslinien erkennbar sind.

Es gibt keine allgemeingültige Definition für Hügelland und häufig wird der Begriff in der Geographie gar nicht verwendet; die Nutzung und Festlegung ist daher vom jeweiligen Autor abhängig. Vielfach wird ein relativer Höhenunterschied bis höchstens 200 m zwischen Gipfel und Umland vorausgesetzt.

Ein Bezug zur absoluten Meereshöhe wird nur dann hergestellt, wenn ein Autor ausschließlich das Hügelland in der Ebene meint. In diesem Fall werden zumeist 50 bis 200 Höhe über dem Meeresspiegel angegeben. Für EDV-gestützte Reliefmodelle wird häufig eine Kombination aus relativer und absoluter Höhe verwendet: Da die englischsprachige Bezeichnung Hill eher niedrigen Mittelgebirgen entspricht als Hügeln, ist das Hügelland etwa bei Meybeck et al. der Klasse „Lowlands & platforms“ (Tief- & Tafelland) mit 0–200 m Meereshöhe und 5–20 m/km Höhenunterschied (entspricht wiederum etwa 50 bis 200 m im Bezug zum Umland) zuzuordnen.

Darüber hinaus können Hügellandschaften in jeder Höhe vorkommen; so ist etwa das tibetische Hochplateau im Bezirk Yushu ein hügeliges Terrain auf über 4.000 m Meereshöhe. Auch viele hügelige Vorberge großer Gebirge liegen häufig bereits sehr hoch, so etwa das Voralpenland um 1.000 m oder die „Foothills“ (Fußhügel) im Rocky-Mountain-Nationalpark auf 2.500 m.

In Zusammenhang mit den Höhenstufen eines Gebirges entspricht die Hügellandstufe am Gebirgsfuß der klassischen kollinen Höhenstufe der Ökologie, Biogeographie und Geobotanik. Häufig sind die Unterschiede der Vegetationsformen zum flachen Umland jedoch so gering, dass von kollin-planaren- oder planar-kollinen Höhenstufen gesprochen wird. Hügelländer der Tiefebene werden vor diesem Hintergrund nicht von der planaren Höhenstufe unterscheiden.

Die geringe Höhe der Hügel hat keinen Einfluss auf das Großklima, da die Temperaturunterschiede durch die Höhenlage nur geringfügig sind. Eine vom Umland abweichende natürliche Vegetation ist demnach azonal (Wasserhaushalt, Böden, Untergrund) bedingt. Nur bei hügeligen Vorgebirgen der kollinen Höhenstufe sind extrazonal klimabedingte Unterschiede aufgrund des angrenzenden Gebirgsklimas vorhanden.

Hügelland gehört zu den großen Landformen, die das Makrorelief der Erde bilden.