Land Thüringen (1920–1952)

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Das Land Thüringen war ein Land des Deutschen Reiches in der Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus sowie ein Land der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik. Landeshauptstadt war Weimar, die größte Stadt Gera.

Das Land entstand am 1. Mai 1920 aus einem Zusammenschluss der thüringischen Freistaaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen sowie des Volksstaates Reuß. Der Freistaat Coburg hingegen schloss sich Bayern an. Eine Integration von Gebieten aus dem preußischen Thüringen konnte trotz verschiedener Bestrebungen nicht realisiert werden. Im Thüringer und im nördlichen Fränkischen Raum ging damit die jahrhundertelange Ära starker territorialer Zersplitterung zu Ende.

Mit dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs 1934 wurde das Land gleichgeschaltet, der Gau Thüringen unter Fritz Sauckel spielte politisch die wichtigere Rolle. Das Land wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach kurzer amerikanischer Besatzung Teil der sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Es wurde um den preußischen Regierungsbezirk Erfurt auf 15.585 km² vergrößert und erhielt am 20. Dezember 1946 eine neue Verfassung. Mit der Neugliederung der DDR nach Bezirken verlor das Land 1952 seine Funktion. 1958 wurde es endgültig aufgelöst.