Metropolitanstadt

Aus Twilight-Line Medien

Die Metropolitanstädte bilden zusammen mit den Provinzen die mittlere Ebene der Gebietskörperschaften Italiens.

Bezeichnung[Bearbeiten]

Als Metropolitanstädte werden in Italien die Gebietskörperschaften bezeichnet, die sich auf die Metropolitangebiete, d. h. auf die Gebiete von fünfzehn italienischen Großstädten und deren jeweiliges Umland, erstrecken. Daher werden die Metropolitanstädte im Südtiroler Amtsdeutsch auch als Großstädte mit Sonderstatus oder als Großstädte mit besonderem Status bezeichnet.

Anders als der Wortlaut suggeriert, handelt es sich bei den Metropolitanstädten nicht um Städte im eigentlichen Sinne, sondern um administrativ abgegrenzte Stadtregionen, die neben der Kernstadt auch ein großes Hinterland umfassen. Als solche sind die italienischen Metropolitanstädte die Rechtsnachfolger ehemaliger Provinzen, die umbenannt und mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet wurden.

Entstehung[Bearbeiten]

In italienischen Regionen mit Normalstatut ist die nationale Regierung für die Einrichtung der Metropolitanstädte zuständig, die autonomen Regionen mit Sonderstatut beschließen dies eigenständig.

Zehn der fünfzehn Metropolitanstädte befinden sich in Regionen mit Normalstatut: Seit dem 01.01.2015 bestehen acht dieser zehn Metropolitanstädte – Turin, Genua, Mailand, Bologna, Florenz, Rom, Neapel und Bari – als Rechtsnachfolger der früheren Provinzen. Die Metropolitanstadt Venedig wurde nach den Kommunalwahlen in Venedig eingerichtet und nahm zum 31.08.2015 ihre Tätigkeit auf, die Metropolitanstadt Reggio Calabria am 02.02.2017.

Drei von fünfzehn italienischen Metropolitanstädten befinden sich in der autonomen Region Sizilien, welche die Einrichtung der Metropolitanstädte Palermo, Catania und Messina verfügt hat.

Im Rahmen der Neuordnung der lokalen Gebietskörperschaften der autonomen Region Sardinien wurde die Metropolitanstadt Cagliari gegründet. im Rahmen einer weiteren Neuordnung der Provinzen und Metropolitanstädte Sardiniens wurde das Gebiet der Metropolitanstadt Cagliari ausgedehnt, die Provinz Sud Sardegna abgeschafft und die Metropolitanstadt Sassari neu gegründet. In den übrigen autonomen Regionen wurden noch keine Metropolitanstädte eingerichtet.

Das Gebiet der Metropolitanstädte ist mit den früheren Provinzen deckungsgleich mit Ausnahme der Metropolitanstadt Cagliari, deren Gebiet neu abgegrenzt wurde.

Anders als im Falle der deutschen kreisfreien Städte ist es in Italien nicht vorgesehen, dass Gemeinde und Provinz zu einem gemeinsamen Gebilde zusammengeführt und somit „provinzfrei“ werden. Die Metropolitanstadt löst in Italien die Provinz ab, die bisherigen Gemeinden bleiben jedoch bestehen, soweit die neuen Körperschaften nichts anderes beschließen.

Beispielsweise existiert die Stadt Mailand fort und bildet zusammen mit 133 weiteren Kommunen das Gebiet der Metropolitanstadt Mailand (der bisherigen Provinz Mailand). Die ehemalige Provinzhauptstadt Mailand übernimmt die Funktion der Hauptstadt der gleichnamigen Metropolitanstadt Mailand.