Mittelpersische Sprache

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Mittelpersisch (mittelpersische Eigenbezeichnung: Pārsīg), auch als Pahlavi(-Sprache) oder Pehlewi (Pehlevi) bezeichnet, war eine vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 11. Jahrhundert n. Chr. bezeugte mitteliranische Sprache, aus der sich, nach der arabischen Eroberung Persiens, neben anderen iranischen Sprachen die heutige neupersische Sprache entwickelt hat. Sie ist in einer Variante der aramäischen Schrift in Pahlavi-Schriften und der Psalterschrift erhalten.

Verbreitungsgebiet[Bearbeiten]

Ursprünglich ist Mittelpersisch in der südwestiranischen Provinz Persis/Pars (heute Fars) und angrenzenden Regionen beheimatet; es war nach dem Untergang des Achämenidenreiches in parthischer Zeit schrittweise aus dem Altpersischen hervorgegangen und ist bis zum 8./9. Jahrhundert n. Chr. als lebende Sprache erhalten geblieben. Im spätantiken Sassanidenreich (224–651 n. Chr.) diente Mittelpersisch als Amts- und Verkehrssprache. Aber auch als diese Sprache nach der Islamisierung Irans ins Neupersische übergegangen war, ist das Mittelpersische als „tote“ bzw. archaisierende Sakralsprache von den Zoroastriern Irans bis ins 10., von den Manichäern in Zentralasien (in der Turfanoase in Chinesisch-Turkestan) bis ins 13. Jahrhundert n. Chr. verwendet worden.