Nordwest-Territorien

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Die Nordwest-Territorien sind neben Yukon und Nunavut ein Gebiet (Territorium) in Kanada. Diese 3 den Norden des Staates Kanada bildenden Territorien sind im Gegensatz zu den Provinzen im Süden der kanadischen Bundesregierung direkt unterstellt. Hauptstadt der Nordwest-Territorien ist Yellowknife.

Im Jahr 2016 lebten auf einer Fläche von 1.143.793,86 km² 41.786 Menschen. Davon zählten sich 20.635 zu den Ureinwohnern, also Inuit, Métis oder First Nations, wie die Indianer in Kanada genannt werden. Letztere gliedern sich in 26 Stämme mit mehr als 17.000 Angehörigen auf. Die Bevölkerung, die 2011 bei 41.462 Einwohnern lag und damit nahezu unverändert blieb, lebt ganz überwiegend um die Hauptstadt und an der Mündung des Mackenzie in die Beaufortsee.

Das Klima ist vor allem im Norden polar, Flora und Fauna sind an die kurzen Sommer und die langen Winter angepasst, wobei vor allem die größten Karibuherden Amerikas, im Norden auch Herden von Moschusochsen, prägend sind.

Die Wirtschaft basiert überwiegend auf der Gewinnung von Rohstoffen. Keine bedeutende Rolle mehr spielt der Pelzhandel, der allerdings für die Entwicklung des Gebiets von erheblicher Bedeutung war.

Ursprünglich umfassten die Nordwest-Territorien den überwiegenden Teil Kanadas und dessen gesamten Norden. Das Territorium Yukon gehörte bis 1898 zu den Nordwest-Territorien, die Gebiete der Provinzen Alberta und Saskatchewan bis 1905, Teile von Manitoba bis 1912. Ein weiteres Mal verkleinert wurde das Gebiet mit der Gründung des Territoriums Nunavut im Jahr 1999. Der heute noch gebrauchte Plural für die Verwaltungseinheit Nordwest-Territorien wurde durch die Gründung der beiden anderen territorialen Verwaltungseinheiten sachlich überholt.

Geographie[Bearbeiten]

Ausdehnung und Gliederung[Bearbeiten]

Die Nordwest-Territorien grenzen im Westen an Yukon, im Osten an Nunavut, im Südwesten an British Columbia, im Süden an Alberta und im Südosten an Saskatchewan. Im äußersten Südosten stößt das Territorium außerdem am Vierländereck Four Corners an die Provinz Manitoba.

Nach den Großen Seen finden sich hier die größten Seen Kanadas, wie der Große Bärensee mit einer Fläche von 31.153 km² und der Große Sklavensee mit 27.048 km². Zwischen den mit Abstand größten Seen liegt der Lac la Martre, der mit 1.776 km² drittgrößte See des Territoriums.

Das größte Entwässerungsgebiet ist das des Mackenzie im Westen, der seinen Ausgang im Großen Sklavensee nimmt. Ihm strömen Flüsse wie der Liard, der wiederum den South Nahanni River aufnimmt, und der Peel River zu, die sich jedoch nur zu einem geringen Teil im Territorium befinden, sowie der Keele River. Im Osten befinden sich zahlreiche Seen, von denen die Vierergruppe Kasba Lake (1.341 km²), MacKay Lake (1.061 km²), Aylmer Lake (847 km²) und Clinton-Colden Lake (737 km²) zu den größten zählen. Hottah (918 km²), Selwyn (717 km²) und Wholdaia Lake (678 km²) schließen sich weiter im Osten an.

Im Norden gehören einige Inseln des kanadisch-arktischen Archipels im Arktischen Ozean zum Territorium, wie die Banksinsel, die Prinz-Patrick-Insel sowie Teile von Victoria Island und Melville Island. Die beiden größten Seen dort sind der Aubry und der Colville Lake.

Der höchste Punkt ist mit 2.773 m ein namenloser Gipfel, der inoffiziell Mount Nirvana genannt wird und in den Mackenzie Mountains liegt, die zugleich den höchsten Gebirgszug darstellen. Er bildet zugleich die Grenze zu Yukon. Zweithöchster Berg ist der 26 km nördlich gelegene Mount Sir James MacBrien mit 2.762 m.