Philipp III. (Spanien)

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Philipp III. – span. Felipe III – (* 14.04.1578 in Madrid; † 31.03.1621 ebenda) war ein Monarch aus der spanischen Linie des Hauses Habsburg (Casa de Austria). Von 1598 bis 1621 war er als Felipe III König von Spanien und des angehörigen Weltreiches, als Filippo II König von Sizilien und Neapel, sowie als Filipe II König von Portugal und als Filippo II König von Sardinien.

Die frühen Jahre[Bearbeiten]

Philipp III. wurde als fünfter Sohn von Philipp II. von Spanien und dessen vierter Gemahlin Anna von Österreich geboren. Kaiser Karl V. war sowohl sein Großvater väterlicherseits als auch sein Urgroßvater mütterlicherseits.

Nachdem Philipps III. älterer Bruder Don Carlos an Wahnsinn gestorben war, war Philipp II. zu dem Schluss gekommen, dass eine der Ursachen für dessen Zustand der Einfluss der zerstrittenen Fraktionen am spanischen Hof gewesen sei. Er glaubte, dass Carlos’ Erziehung dadurch stark beeinträchtigt worden war, was zu seinem Wahnsinn und Ungehorsam führte. Dementsprechend wollte er der Erziehung seiner späteren Söhne viel größere Aufmerksamkeit schenken. Philipp II. ernannte den damaligen Gouverneur von Prinz Diego, Juan de Zéiga, um die Erziehung Philipps fortzusetzen, und wählte Garcia de Loaysa zu seinem Lehrer. Zu ihnen gesellte sich Cristóbal de Moura, ein enger Unterstützer Philipps II. In dieser Konstellation sollte Prinz Philipp eine konsistente, stabile Erziehung geboten und sichergestellt werden, dass er nicht dasselbe Schicksal wie Carlos erleidet. Philipps Erziehung bestand darin, dem von Pater Juan de Mariana vorgegebenen Modell für königliche Fürsten zu folgen, wobei er sich auf die Auferlegung von Einschränkungen konzentrierte, um die Persönlichkeit des Individuums in einem frühen Alter zu formen. Sein Ziel war es, einen König zu erziehen, der weder tyrannisch noch unter starkem Einfluss seiner Höflinge stehen sollte.

Prinz Philip scheint von seinen Zeitgenossen allgemein gemocht worden zu sein: „dynamisch, gutmütig und ernst“, entsprechend fromm, mit einem „lebendigen Körper und einer friedlichen Veranlagung“, wenn auch mit einer relativ schwachen Konstitution. Der Vergleich mit der Erinnerung an den ungehorsamen und letztlich wahnsinnigen Carlos war in der Regel positiv, obwohl einige kommentierten, dass Prinz Philipp weniger intelligent und politisch kompetent erschien als sein verstorbener Bruder. Obwohl Philipp in Latein, Französisch, Portugiesisch und Astronomie ausgebildet wurde und ein kompetenter Linguist war, vermuten jüngere Historiker, dass ein Großteil der Konzentration seiner Lehrer auf Philipps unbestreitbar angenehme, fromme und respektvolle Haltung lag. Abgesehen von den Sprachen, war er in Wirklichkeit nicht besonders intelligent oder akademisch begabt. Dennoch scheint Philipp nicht naiv gewesen zu sein – seine Korrespondenz mit seinen Töchtern zeigt eine ausgeprägte vorsichtige Linie in seinem Ratschlag über den Umgang mit Hofintrigen.

Philipp traf in seinen Jugendjahren den Marquis von Denia, den späteren Herzog von Lerma, und sie wurden enge Freunde. Diese Freundschaft aber wurde vom König und von Philipps Lehrern als nicht förderlich angesehen. Lerma wurde 1595 als Vizekönig nach Valencia entsandt, um Philipp seinem Einfluss zu entziehen. Nachdem aber Lerma auf schlechte Gesundheit plädierte, durfte er zwei Jahre später zurückkehren. Inzwischen selbst in schlechtem Gesundheitszustand, sorgte sich König Philipp II. zunehmend über die Zukunft des Prinzen. Der König versuchte, de Moura weiterhin für des Prinzens Zukunft zu verpflichten und die Position de Loaysas zu stärken, sodass der König ihn zum Erzbischof ernannte. Der Prinz erhielt einen neuen, konservativen dominikanischen Beichtvater. Im folgenden Jahr starb Philipp II. nach einer schmerzhaften Krankheit und überließ das spanische Reich seinem Sohn (und Großneffen), König Philipp III.