Psychologie

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Die Psychologie, deutsch auch Seelenkunde genannt, ist eine empirische Wissenschaft, deren Ziel es ist, menschliches Erleben und Verhalten, deren Entwicklung im Laufe des Lebens sowie alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Faktoren und Bedingungen sowie Verfahren zu ihrer Veränderung zu beschreiben und zu erklären. Personen, deren Berufsbild durch die Anwendung psychologischen Wissens charakterisiert ist und deren Bezeichnung in Deutschland ein Hochschulstudium im Hauptfach Psychologie voraussetzt, sind Psychologen.

Einordnung[Bearbeiten]

Die Psychologie lässt sich in ihrer gesamten Breite weder nur den Naturwissenschaften noch den Sozialwissenschaften oder Geisteswissenschaften zuordnen. Eine übliche, aus dem angelsächsischen Raum stammende Einteilung untergliedert Psychologie im Sinne der Behavioural sciences in Verhaltenswissenschaft, Kognitionswissenschaft und Neurowissenschaft. Da mittels rein naturwissenschaftlich-empirischer Forschung nicht alle psychologischen Phänomene erfasst werden können, ist auch auf die Bedeutung der geisteswissenschaftlichen Anteile in der Psychologie zu verweisen. Mit der Experimentalpsychologie hat sich ein Zweig der psychologischen Forschung etabliert, der sich bereichsübergreifend des Experiments als wissenschaftlicher Methode bedient. In der modernen Psychologie bilden, grob gesagt, eine allgemeine Anthropologie und Statistik die gemeinsame Grundlage. Viele psychologische Forschungsgebiete folgen aber z. T. auch in der Methode bestimmten Anwendungen, z.B. in Medizin, Psychotherapie und Psychiatrie, Pädagogik, Marketing und Human Resources, zu denen sie eine gemeinsame fundierte Grundlage liefern sollen. So kommen z.B. auch Methoden der Neurologie, bildgebende Verfahren, Textanalyse, ethnografische Beobachtungen oder spieltheoretische Modellierungen als psychologische Methoden in Frage.

Die sogenannte Alltagspsychologie hingegen ist selbst vereinzelt Gegenstand der akademischen Disziplin. Diese beruft sich gerne auf den sogenannten „gesunden Menschenverstand“ oder anekdotische Erfahrungen. Ihre Erkenntnisse genügen wissenschaftlichen Ansprüchen, etwa hinsichtlich ihrer Objektivität, Reliabilität und Validität jedoch nicht, selbst wo sie sich bestätigen lassen, ist ihre Generalisierbarkeit fraglich. Das Vorverständnis der Alltagspsychologie ist jedoch nach wie vor eine wichtige Quelle für wissenschaftliche Hypothesen

Wortherkunft[Bearbeiten]

Der Ausdruck Psychologie ist eine Wortbildung aus gr. psȳchḗ‚ deutsch Seele, Geist, Herz, Gemüt, Mut, Überzeugung, Denkvermögen sowie Hauch, Atem, Leben, Lebenskraft, Seele, Geist, Gemüt und lógios, lateinisch doctus, deutsch gelehrt, bewandert. Der Begriff Psychologie findet sich erstmals 1517 im Buch Psichiologia de ratione animae humanae des kroatischen Humanisten Marko Marulić und gehört seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts sowohl der Fach- als auch Gemeinsprache an. Im Deutschen erscheint das Wort Psychologie erstmals in den Schriften des Philosophen und Universalgelehrten Christian Wolff (1679–1754).