Romandie

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Als Romandie bzw. Suisse romande (auch französischsprachige Schweiz bzw. französische Schweiz, welsche Schweiz, Welschland oder Westschweiz) werden die frankophonen Gebiete der Schweiz bezeichnet. Die Einwohner werden im Schweizerischen als Welsche oder Romands bezeichnet.

Die Romandie besteht aus den Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt mit Französisch als Amtssprache sowie den frankophonen Teilen der zweisprachigen Kantone Bern (Biel/Bienne, Berner Jura), Freiburg und Wallis (Unterwallis). Während die 2 Millionen Einwohner der Romandie rund einen Viertel der schweizerischen Gesamtbevölkerung stellen, ist Genf nach Zürich und vor Basel die zweitgrösste und Lausanne vor der Bundesstadt Bern die viertgrösste Stadt des Landes.

Kulturelle Identität, Innen- und Aussensicht[Bearbeiten]

Da die Sprachregionen im politischen System der Schweiz keine Bedeutung haben, handelt es sich bei der Romandie oder Westschweiz um eine eher diffuse kulturelle «Einheit», die hauptsächlich durch die gemeinsame Sprache definiert ist.

Die Bewohner der Romandie nennen sich selbst Suisses romands oder (kurz) Romands. Dadurch grenzen sie sich einerseits explizit von der restlichen Schweizer Bevölkerung ab, andererseits von den Franzosen.

Obwohl der Landesteil von Deutschschweizer Seite oft als kulturell einheitlich und mit einer eigenen Mentalität ausgestattet angesehen wird, betrachten sich die Romands oft mehr ihrem Herkunftskanton zugehörig als der Romandie. Eine gemeinsame Identität bildete sich erst im Gefolge der Spannungen zwischen der deutschen und der welschen Schweiz zu Anfang des 20. Jahrhunderts; vorher war diese in eine liberal-protestantische (Genf, Waadt, Neuenburg, Südjura) und eine katholisch-konservative (Freiburg, Wallis, Nordjura) geteilt. Heute jedoch wird die Existenz eines politisch-kulturellen sogenannten Röstigrabens als Grenze zur Deutschschweiz kaum je in Frage gestellt.

Politisch ist die Verbindung der Suisses romands zu Frankreich gering, doch kulturell (im engeren Sinne) naturgemäss stärker, während sich die Deutschschweiz eher nach Deutschland und die italienische Schweiz eher an Oberitalien orientieren.