Seth (Ägyptische Mythologie)

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Seth (auch Set, Setech, Sutech; Variante Wedja) ist eine ambivalente altägyptische Gottheit, deren Bedeutung nicht völlig geklärt ist. Seth ist ein Wüstengott und wird mit den Stürmen und Unwettern in Verbindung gebracht, weshalb er als Gott des Chaos und des Verderbens gilt. Andererseits war er auch Schutzgott der Oasen und Gefährte des Horus. Er ist der Sohn der Himmelsgöttin Nut und des Erdgottes Geb, sein Sternbild war der große Wagen, sein Planet der Merkur. In den Pyramidentexten galt Seth als „Gott des Südens“.

An seiner Seite beschützt er den König, spendet Segen und führt Reinigungsriten durch. Die sicher bekanntesten Geschichten über Seth sind die Ermordung seines Bruders Osiris und der gewalttätige Kampf um den Thron zwischen Seth und Horus. Einige Könige, z.B. Sethos I. und Sethos II. sowie Sethnacht, führten den Namen Seth als Eigennamen. Außerhalb der königlichen Familie trugen zumeist Beamte mit militärischer Funktion diesen Namen und unterstellten sich so seinen körperlichen und magischen Kräften.

Seth hatte mehrere Kultstätten, besonders in Oasen, die jedoch alle nicht sehr beständig waren. In der Spätzeit wurde er umso stärker mit dem Fremdland in Verbindung gebracht und als unerwünschter Gott angesehen. Seine negativen Aspekte haben schon vorher möglicherweise verhaltenes Misstrauen hervorgerufen, die unter mehreren Fremdherrschern schließlich eskalierte. Seth wird überwiegend als schädlicher Gott gesehen.

Name[Bearbeiten]

Der Name des Seth zeigt eine längere und später eine kürzere Form. Die längere Form lässt sich für das Altägyptische als *Sū́tVẖ/Sū́tVẖ rekonstruieren, der kürzeren, seit dem Neuen Reich anzutreffenden Form fehlte das finale .

Im ersten Jahrtausend v. Chr. wurde die kürzere Form durch regulären Lautwandel zu Sḗt, woraus die griechische Form Seth und das koptische Sēt entstand.

Quellen[Bearbeiten]

  • Günther Roeder: Der Name und das Tier des Gottes Set. In: Georg Steindorff (Hrsg.): Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Band 50. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1912, S. 84–86