Streitkräfte der Vereinigten Staaten

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Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten (offizielle englische Bezeichnung: United States Armed Forces, inoffiziell meist US Military) sind das Militär der Vereinigten Staaten von Amerika, ein zentrales Instrument der Außenpolitik der Vereinigten Staaten und für die Hegemonialstellung des Landes von entscheidender Bedeutung. Sie bestehen aus den sechs Teilstreitkräften: US Army, US Air Force, US Navy, US Marine Corps, US Coast Guard und US Space Force. Insgesamt sind sie seit Jahrzehnten die bestausgestattete und personell die drittgrößte Militärmacht der Welt. Die sechs Teilstreitkräfte bestehen aus ca. 1,4 Millionen aktiven Soldaten und knapp 860.000 Reservisten,<ref name="statistaPersonal" /> die im Kriegsfall um die paramilitärisch ausgerichtete Küstenwache (US Coast Guard) und Nationalgarde ergänzt werden. Zusätzlich verfügen sie über etwa 750.000 zivile Mitarbeiter. Oberbefehlshaber ist der Präsident der Vereinigten Staaten, während die zwei Kammern im Kongress die demokratische Kontrolle ausüben. Die älteste Teilstreitkraft ist das Heer, welches 1775 gegründet wurde, die jüngste sind die 2019 gegründeten Weltraumstreitkräfte. Neben diesen Streitkräften haben einige Bundesstaaten auch eigene Militäreinheiten gegründet, die sogenannten Staatsgarden, die dem jeweiligen Gouverneur unterstellt sind.

Nach weitläufiger Fremdeinschätzung, sind die Streitkräfte der USA die schlagkräftigsten der Welt. Diese Schlagkraft fußt auf dem mit Abstand und anhaltend größten Militärbudget der Welt, aus dem die umfangreichsten Anteile in Aufklärung, Informationsfluss, Vernetzung, Ausrüstung und Forschung fließen. Der Etat liegt im Haushaltsjahr 2022 bei 768,2 Milliarden US-Dollar für Kernaufgaben, die Wartung der Kernwaffen und weitere Ausgaben. Hinzu kommen 284,5 Milliarden US-Dollar für die Betreuung von Veteranen. Technische Innovationen und Personalentwicklungsmaßnahmen im Militär der Vereinigten Staaten sind für die Partner in der NATO, deren führendes Mitglied die Vereinigten Staaten sind, und andere Verbündete wegweisend.

Organisatorisch durchliefen die Streitkräfte eine Wandlung von einem lokalisierten Milizwesen nach englischem Vorbild, das sich über wiederkehrende Instanzen der Wehrpflicht zu einer Berufsarmee zentralisierte, und weisen heute Merkmale all dieser drei Rekrutierungsmethoden auf. Die Stärke des Militärs der Vereinigten Staaten orientiert sich seit jeher an der Bedeutung, die sich die Vereinigten Staaten außenpolitisch beimessen, sodass Streitkräfte und Diplomatie eine parallele Entwicklung durchliefen. So war das Militär sowohl durch Dutzende Interventionen im Ausland als auch durch seine abschreckende Wirkung nach außen hin für den Aufstieg des Landes zur Supermacht und für den Erhalt dieses Status über den Kalten Krieg hinaus mitverantwortlich. Neben dem weltweiten Zerfall staatlicher Strukturen hat der militärische Vorsprung der Vereinigten Staaten das Auftreten asymmetrischer Kampfformen begünstigt, die die US-Streitkräfte vor strategische Herausforderungen stellen.