Thales

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Thales von Milet (gr. Thalḗs ho Milḗsios; * wahrscheinlich um 624/23 v. Chr. in Milet; † zwischen 548 und 544 v. Chr. ebenda) war ein vorsokratischer Naturphilosoph, Geometer und Astronom des archaischen Griechenlands.

Thales hat wahrscheinlich keine Schriften hinterlassen. Die Überlieferung fand durch andere Autoren der Antike statt. Da sich schon früh Legenden um ihn gebildet haben, kann man sich auf über ihn bekannte Details meist nicht verlassen. Es lässt sich jedoch ein grobes Bild zeichnen. Demnach hat er sich in seiner Heimatstadt Milet politisch betätigt und war jemand, der für seine große Weisheit bewundert wurde. So erachtete man ihn als einen der Sieben Weisen und als Begründer der antiken Naturphilosophie, Astronomie und Geometrie.

Leben[Bearbeiten]

Thales, dessen Eltern Examyes und Kleobuline hießen, war in der Stadt Milet an der Westküste Kleinasiens beheimatet. Ob er phönizischer Herkunft war oder nicht, ist umstritten. Er (oder wenigstens seine Mutter) entstammte laut Diogenes Laertios dem hochadeligen Geschlecht der Theliden. Es wird allerdings auch die Meinung vertreten, dass Thales’ Mutter griechischer, sein Vater karischer Abstammung war.

Wahrscheinlich ist Thales, wie durch die Chronika Apollodors von Athen (etwa 180–110 v. Chr.) überliefert, in der 39. Olympiade, um das Jahr 624/623 v. Chr. geboren worden und starb im Alter von 78 Jahren in der 58. Olympiade, also zwischen 548 und 544.

Über Thales’ Familiensituation gibt es widersprüchliche Informationen. Möglicherweise hatte er eine Frau und ein Kind, nach anderen Aussagen war er unverheiratet und hat den Sohn seiner Schwester adoptiert.

Diogenes Laertios berichtet, Thales sei von niemandem angeleitet worden, abgesehen von den Ägyptern und den Priestern. Er zitiert Pamphile, Thales habe von den Ägyptern die Geometrie gelernt. Vermutlich hielt er sich eine Zeit lang zu Forschungszwecken in Ägypten (und auch Kreta) auf und lernte dort von Priestern und Astronomen auf den Gebieten der Mathematik und Astronomie.

Quellen[Bearbeiten]

  • Thomas Schirren, Georg Rechenauer: Biographie. In: Hellmut Flashar u. a. (Hrsg.): Frühgriechische Philosophie (= Die Philosophie der Antike. Band 1). Schwabe Verlag, Basel 2013