Kreta

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Kreta ist die größte griechische Insel und mit rund 8.261 km² Fläche sowie 1.066 km Küstenlänge nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika die fünftgrößte Insel im Mittelmeer. Kreta zählt zur gleichnamigen griechischen Region Kreta.

Die Insel hat etwa 636.500 Einwohner. Größte Stadt, Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum ist Iraklio mit etwa 174.000 Einwohnern.

Name[Bearbeiten]

Der altgriechische Name Krētē ist noch erhalten geblieben, nur der Vokal lautet im Neugriechischen [i]. Kreta ist die eingedeutschte Schreibweise der lateinischen Namensform Creta. Die türkische Namensform ist Girit. Während der Zeit als Kolonie der Republik Venedig wurde die Insel Candia genannt (zurückgehend auf arabisch Khandaq „Graben“); auch die Hauptstadt hieß damals Candia (heutiger Name Iraklio).

Die Etymologie ist unklar. In der Linearschrift B der mykenischen Kultur findet sich die Bezeichnung ke-re-si-jo, sie wird als *Krēsios ‚Kreter‘ gedeutet und ist möglicherweise vorgriechischen Ursprungs. In Homers Ilias (so im Schiffskatalog, Buch 2, Vers 645) sind die Kreter als die griechischsprachigen Bewohner der Insel in der Form mit t belegt; die vorgriechische Bevölkerung nennt Homer Eteokreter ('wahre Kreter'). Zur Herkunft des griechischen Namens gab es schon in der Antike unterschiedliche Auffassungen. Vier Versionen gehen auf weibliche Figuren namens Krete zurück: Genannt werden eine Tochter Europas namens Krete. Eine Geliebte des ägyptischen Königs Ammon, die mit ihm auf die Insel Idaia geflohen sei und die daraufhin in Krete umbenannt wurde. Eine Krete der Hesperiden und eine Tochter Deukalions desselben Namens. Weitere Deutungen führen den Namen auf einen mythischen ersten König namens Kres zurück oder auf die Kureten als mythische erste Einwohner der Insel.

Geografie[Bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten]

Kreta liegt knapp 100 km südlich des griechischen Festlands. Sie ist die größte griechische Insel und nach Zypern die zweitgrößte des östlichen Mittelmeeres. Die Insel hat eine gestreckte Form, sie misst in Ost-West-Richtung 254 Kilometer bei einer größten Breite von 60,6 km. An ihrer schmalsten Stelle (bei Ierapetra) ist Kreta 12,1 km breit. Kreta liegt zwischen 34°55'31" und 35°41'32" nördlicher Breite und zwischen 23°31'21" und 26°18'50" östlicher Länge. Die Entfernung bis Afrika beträgt 294 km (Libyen), bis Asien 180 km (Türkei) und zum europäischen Festland Kap Maleas 96,6 km.

Die Insel hat eine Fläche von 8.261,183 km², ihre Küstenlinie ist 1.066 km lang. Das Meer im Norden wird Kretisches Meer genannt (gr. Kritiko Pelagos), das im Süden Libysches Meer (gr. Livyko Pelagos), Kretas Ostende erstreckt sich in das sogenannte Karpathische Meer.

Kreta ist sehr gebirgig und wird durch eine von West nach Ost reichende Gebirgskette bestimmt, die zumeist zur Südküste steiler und zum Norden flacher abfällt. Diese Kette ist ein überseeischer Teil eines vom Peloponnes über Kreta, Karpathos und Rhodos bis zum anatolischen Festland reichenden Gebirgsmassivs, das die Südägäische Inselbrücke bildet. Die vier höchsten Erhebungen auf Kreta sind:

  • Das Ida-Gebirge mit dem Psiloritis als höchstem Berg der Insel (2.456 m hoch),
  • die Weißen Berge oder Lefka Ori (2.452 m hoch),
  • das Dikti-Gebirge (2.148 m hoch) und
  • die bis zu 1.476 m hohen Thripti-Berge im Osten der Insel.

Diesen Gebirgen verdankt Kreta die fruchtbaren Hochebenen Lasithi, Omalos und Nida, Höhlen wie die Diktäische Höhle und tiefe Schluchten wie die bekannte Samaria-Schlucht. Die Messara-Ebene im Süden ist mit etwa 140 km² die größte Ebene der Insel. Sie wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Kreta bildet mit einigen kleineren bewohnten sowie unbewohnten Inseln eine Inselgruppe.