Themse

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Die Themse (River Thames; in der Antike lat. Tamesis, bei Tacitus auch Tamesa oder gr. Támesa bei den griechischen Geographen) ist ein durch Südengland fließender Fluss, der London mit der Nordsee (Mündung) verbindet. Nach dem Severn ist die Themse mit 346 km der zweitlängste Fluss in Großbritannien.

Trotz ihrer Bekanntheit und ihrer Flusslänge wird die Themse meist nicht zu den großen europäischen Flüssen gezählt. Der mittlere Abfluss in Kingston upon Thames beträgt 66 m3/s, dies ist weniger als zum Beispiel die Wasserführung der Ruhr oder der Ems.

Verlauf[Bearbeiten]

Die Themse entspringt in einer Höhe von 110 m über dem Meeresspiegel. Als Quelle gilt Thames Head in der Nähe des Dorfes Kemble in den Cotswold Hills, einem Karstgebiet mit nur geringem oberirdischem Abfluss. Die Halfpenny Bridge in Lechlade am Rande der Cotswolds gilt als der Beginn der schiffbaren Themse. Sie fließt anschließend zum Teil in ausgeprägten Mäanderbögen durch Oxford (hier „Isis“ genannt, eine Abkürzung ihres lateinischen Namens Thamesis), Wallingford, Reading, Maidenhead, Eton und Windsor. Nachdem sie ihr Quellgebiet Gloucestershire verlassen hat, bildet sie traditionell die Grenze zwischen den Grafschaften, zunächst zwischen Gloucestershire und Wiltshire, zwischen Berkshire am südlichen Ufer und Oxfordshire im Norden, dann zwischen Berkshire und Buckinghamshire, Buckinghamshire und Surrey, Surrey und Middlesex und zwischen Essex und Kent. Auch heute noch ist die Themse eine administrative Grenze, wenn auch eine nicht mehr so wichtige.

Die ersten Ausläufer von Greater London werden mit Syon House, Hampton Court Palace, Richmond (mit einer bekannten Sicht auf die Themse von Richmond Hill) und Kew passiert, bevor sie durch die Londoner Innenstadt fließt, danach Greenwich und Dartford, bevor sie an ihrer Mündung bei Southend-on-Sea in einem Ästuar die Nordsee erreicht. Das Gebiet westlich von London wird auch Thames-Valley („Themse-Tal“) genannt (so gibt es zum Beispiel die Thames Valley University und die Thames Valley Police), das Gebiet östlich von London seit den 1990ern Thames Gateway („Themse-Tor“).

Ab der Teddington-Schleuse etwa 90 Kilometer vor der Mündung machen sich die Gezeiten der Nordsee bemerkbar. London wurde der Überlieferung nach zur Hauptstadt des römischen Britanniens gemacht, weil sich dort im Jahre 43 v. Chr. die erste Tidenaktivität zeigte, aber durch eine Kombination verschiedener Faktoren hat sich dieser Punkt in den letzten 2000 Jahren flussaufwärts verschoben. In London enthält das Wasser leichte Anteile von Meersalz (Brackwasser).

Zwischen Maidenhead und Windsor versorgt die Themse einen künstlichen, zum Hochwasserschutz geschaffenen Nebenkanal, den Jubilee River. Außerdem liegen in der Themse zahlreiche Inseln.

Ein heute als Wanderweg ausgebauter Treidelpfad – der Themsepfad – begleitet den Fluss auf fast seiner gesamten Länge.