Unterelbe

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Als Nieder- oder Unterelbe (seltener auch Tideelbe, Tidenelbe oder Gezeitenelbe) wird der rund 140 km lange Abschnitt der Elbe zwischen der Staustufe Geesthacht (km 586) und der Kugelbake in Cuxhaven (km 727,73) bezeichnet. Der langgestreckte Mündungstrichter (Ästuar) unterliegt den Gezeiten Ebbe und Flut, und das Marschland beiderseits der Unterelbe kann von Sturmfluten der Nordsee in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Unterelbe ist von großer Bedeutung für die internationale Seeschifffahrt, insbesondere als Zufahrt zum Hamburger Hafen, aber auch zum Nord-Ostsee-Kanal und damit zur Ostsee. Nach dem Bundeswasserstraßengesetz gilt sie in ihrem gesamten Verlauf als Binnenwasserstraße, bevor sie als Außenelbe zur Seewasserstraße wird. Schifffahrtsrechtlich ist sie jedoch nur von Geesthacht bis Oortkaten (km 607,50) eine Binnenschifffahrtsstraße. Im weiteren Verlauf unterliegt sie als sogenannte Delegationsstrecke der Zuständigkeit Hamburgs.

Namen und Abgrenzung[Bearbeiten]

Die Begriffe Nieder- und Unterelbe werden im Allgemeinen synonym gebraucht, wobei Niederelbe der ältere, regional angestammte Name ist (analog zu niederdeutsch oder Niedersachsen), während Unterelbe erst seit dem 19. Jahrhundert in Gebrauch gekommen ist. Die Abgrenzung ist dabei höchst uneinheitlich: So galten früher beispielsweise die Alstermündung in Hamburg oder später die Hamburger Elbbrücken als Grenze; heutzutage werden zuweilen auch die Bunthäuser Spitze, die Köhlbrandmündung oder das Mühlenberger Loch als Beginn der Nieder- bzw. Unterelbe angesehen. Zuweilen wird auch der Flussabschnitt ab Lauenburg schon zur Niederelbe gezählt.

Um diese widersprüchlichen Abgrenzungen zu umgehen, werden in der Fachliteratur Begriffe wie Tide(n)elbe, bevorzugt, die auf den Einfluss der Gezeiten als Unterscheidungskriterium verweisen. Dieser ist seit dem Bau der Staustufe Geesthacht 1960 räumlich eindeutig festgelegt, reichte zuvor aber deutlich weiter flussaufwärts bis in die Gegend um Lauenburg oder Boizenburg.