Zehe (Fuß)

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Die Zehen (im Singular der Zeh oder die Zehe; latein Sing. Digitus pedis, wörtlich ‚Zeiger/Finger des Fußes‘, Pl. Digiti pedis) sind die Endabschnitte des Fußes der Landwirbeltiere (Tetrapoda) und gehören zu den Akren.

Bei Landwirbeltieren, die sich auf vier Gliedmaßen fortbewegen (Quadrupeden), haben Finger und Zehen meist eine sehr ähnliche Funktion und werden, falls überhaupt, vor allem anhand ihrer Position an den Vorder- bzw. Hintergliedmaßen unterschieden. Bei Landwirbeltieren, die sich vorwiegend oder immer auf den Hintergliedmaßen, das heißt auf Beinen im engeren Sinn mit Füßen im engeren Sinn, fortbewegen (Bipeden), ist die Funktion von Fingern und Zehen oft deutlich unterschiedlich. Dies geht nicht selten mit Unterschieden in Form, Größe und/oder Anzahl einher.

Begriffe[Bearbeiten]

Das Wort Zehe (ahd. zêha „Zehe“) bedeutete ursprünglich „Finger“, eigentlich „Zeiger“. Es ist verwandt mit zeihen und zeigen sowie mit lateinisch digitus „Finger, Zeh[e]“ (indogermanische Wortwurzel: *deik „zeigen“).

Wissenschaftlich werden die Zehen als Digiti pedis (Singular: Digitus pedis) bezeichnet und von innen nach außen mit römischen Zahlen durchnummeriert. Der Digitus pedis I, deutsch großer Zeh, Großzehe oder auch Großzeh, trägt zusätzlich den Namen Hallux; der Digitus pedis V wird auch als Digitus minimus oder deutsch kleiner Zeh, Kleinzehe oder Kleinzeh bezeichnet.

Für die Digiti pedis II, III und IV existieren keine speziellen Bezeichnungen, weder in der Fach- noch in der Alltagssprache. Wörter für den zweiten und vierten Zeh zu finden war Teil des 3sat-Wettbewerbs „Uns fehlen die Worte“ im Jahr 2009. Anklang fand der naheliegende Vorschlag, sie analog zu den Fingern als Zeigezeh bzw. Ringzeh zu bezeichnen, wobei zumindest der Zeigezeh bereits für 2003 belegt ist. Diese Begriffe sind jedoch nicht in der Sprachgemeinschaft etabliert und deshalb auch in keinem Wörterbuch zu finden.

Anatomie[Bearbeiten]

Von Zehen spricht man insbesondere bei den Endabschnitten der Füße des Menschen. Aufgrund der Bipedie des Menschen und der daraus resultierenden Funktionsunterschiede zwischen menschlichen Händen und Füßen sind menschliche Zehen im Verhältnis deutlich kürzer und teils auch anders ausgerichtet als die Finger. Der Mensch besitzt an jedem Fuß fünf Zehen. Der anatomisch erste Zeh (Hallux, Digitus pedis I) ist beim Menschen der größte – wenngleich nicht immer der längste – Zeh (daher auch großer Zeh, Großzeh oder umgangssprachlich Großer Onkel genannt) und befindet sich am vorderen Fußende an der innersten Position. Der anatomisch fünfte Zeh (Digitus pedis V) ist der kleinste Zeh (dementsprechend auch kleiner Zeh, Kleinzehe bzw. Kleinzeh genannt) und liegt am weitesten außen. Bei den übrigen Landwirbeltieren schwankt die Zehenzahl zwischen 1 (z. B. Pferde) und fünf, bei den meisten Arten sind vier Zehen ausgebildet.

An der Basis der Zehen, also am Zehengrundgelenk, liegen die Zehenballen. Bei Menschen trägt jeder Zeh einen Nagel. Bei Tieren können Zehen statt Nägeln auch Hufe, Klauen oder Krallen tragen. Es gibt auch Tiere, deren Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind. Auch beim Menschen gibt es im Embryonalstadium noch solche Interdigitalhäute, die jedoch durch Apoptose weitgehend degenerieren. Findet diese nicht statt, kommt es zu einer kutanen Syndaktylie.