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Bei schweren [[Waldbrand|Waldbränden]] sind im Dezember 2021 Hunderte Häuser zerstört worden. Zuvor hatten die Behörden Zehntausende Menschen zur Flucht aufgerufen. Die Städte Louisville und Superior 32 Kilometer nordwestlich von [[Denver]] mussten geräumt werden. Betroffen waren etwa 34.000 Einwohner. Angetrieben von Wind mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 169 Kilometern pro Stunde fraßen sich die Flammen in Teile der Städte hinein und zerstörten etwa 580 Gebäude, ein Hotel und ein Einkaufszentrum. Wissenschaftler führten das zunehmend unberechenbare Extremwetter in den USA auf den menschgemachten [[Globale Erwärmung|Klimawandel]] zurück. Sowohl Waldbrände als auch Stürme nähmen in ihrer Intensität zu und verursachten hohe Schäden.
Bei schweren [[Waldbrand|Waldbränden]] sind im Dezember 2021 Hunderte Häuser zerstört worden. Zuvor hatten die Behörden Zehntausende Menschen zur Flucht aufgerufen. Die Städte Louisville und Superior 32 Kilometer nordwestlich von [[Denver]] mussten geräumt werden. Betroffen waren etwa 34.000 Einwohner. Angetrieben von Wind mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 169 Kilometern pro Stunde fraßen sich die Flammen in Teile der Städte hinein und zerstörten etwa 580 Gebäude, ein Hotel und ein Einkaufszentrum. Wissenschaftler führten das zunehmend unberechenbare Extremwetter in den USA auf den menschgemachten [[Globale Erwärmung|Klimawandel]] zurück. Sowohl Waldbrände als auch Stürme nähmen in ihrer Intensität zu und verursachten hohe Schäden.
== Geschichte ==
=== Ureinwohner ===
400 n. Chr. reichten die westlichen Ausläufer der indianischen [[Fremont-Kultur]] bis in das östliche Colorado. 1000 Jahre vor der Ankunft der ersten Weißen in Colorado siedelten im heutigen [[Mesa-Verde-Nationalpark]] im äußersten Südwesten des Staates bereits Vertreter der [[Anasazi]]-Kultur, die hier beeindruckende Bauten wie etwa den so genannten Cliff Palace errichteten. In historischer Zeit lebten in der Region vorwiegend [[Cheyenne (Volk)|Cheyenne]]- und [[Ute (Volk)|Ute]]-Indianer. Im Südwesten ragte das Einflussgebiet der [[Navajo (Volk)|Navajo]] nach Colorado, von Südosten auch das der [[Kiowa]].


[[Kategorie:USA]]
[[Kategorie:USA]]

Version vom 14. August 2023, 03:13 Uhr

Colorado ist ein Bundesstaat im westlichen bis zentralen Teil der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Bundesstaat ist Teil der Mountain States und von der Gebirgskette der Rocky Mountains durchzogen, er ist mit einer mittleren Höhe von 2.073 m der höchstgelegene Bundesstaat der USA.

1876, genau 100 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, ging der "Jahrhundert-Staat" (Centennial State), aus dem Colorado-Territorium hervor, das 1861 auf dem Höhepunkt des Goldrausches in der Front Range gegründet worden war. Hauptstadt ist Denver, in diesem Großraum leben mehr als die Hälfte der 6 Mio. Einwohner Colorados. Weitere bedeutende Städte sind Colorado Springs und Fort Collins. Benannt wurde der Staat nach dem Colorado River, der von den früheren spanischen Beherrschern des Gebietes so genannt wurde wegen seines rötlichen Schlamms, den er mit sich führt.

Geographie

Colorado liegt im zentralen bis westlichen Teil der Vereinigten Staaten und wird von insgesamt 7 Staaten umschlossen. Im Norden Wyoming, im Osten Nebraska und Kansas, südöstlich Oklahoma und Texas. Im Süden verläuft die Grenze zu New Mexico, Colorado hat mit dem Staat Arizona im Südwesten keinen gemeinsamen Grenzverlauf, sondern trifft lediglich mit seiner südwestlichsten Ecke auf ihn. Zusammen mit New Mexico, Arizona und Utah, dem westlichen Nachbarn, bildet Colorado die s.g. "[[Four Corners|Vier-Ecken-Staaten" (Four Corners). Dieses in den Vereinigten Staaten einzigartige Phänomen wurde an jener Stelle mit einem Monument gekennzeichnet. Neben Wyoming und Utah gehört Colorado zu den drei Staaten der USA, die über praktisch keine natürliche Staatsgrenze verfügen, sondern fast ausschließlich entlang von Längen- und Breitengraden festgelegt wurden.

Der Staat wird im zentralen und westlichen Teil von der Bergkette der Südlichen Rocky Mountains durchzogen, von denen das San-Juan-Gebirge im Südwesten, die Sawatchkette im Zentrum und die beiden östlichen Auläufer der Rockies, Front- und Sangre de Cristo Range, zu den bedeutendsten Gebirgen gehören. Die Colorado Rockies umfassen mehr als 50 Gipfel mit mehr als 4.000 Höhenmeter, darunter mit dem Mount Elbert den mit 4.401 Metern höchsten Berg der gesamten Rocky Mountains, und umschließen einige größere Talbecken. Das South-Park-Becken mit 2.800 km² liegt vollständig in Park County und umfasst eine weite Graslandschaft zwischen Front- und Mosquito Range. Im südlich-zentralen Colorado umschließen San-Juan-Gebirge und Sangre de Cristo Range das San Luis Valley. Das größte alpine Talbecken der Welt wird selbst nicht mehr zu den Rocky Mountains, sondern zu den überwiegend in Neumexiko gelegenen Mesa und Plains gezählt.

Im Westen enden die Rockies überwiegend noch vor der Staatsgrenze von Utah und gehen in eine bis nach Arizona reichende Hochebene, das s.g. Coloradoplateau, über. Innerhalb von Colorado zählen hierzu im Südwesten das Gebiet von den Ausläufern des San-Juan-Gebirges bis hin zur neumexikanischen Grenze. Von der südwestlichen Ecke des Staates reicht das Plateau entlang der Utah-Grenze bis zu weiteren Rocky-Mountains-Bergketten im Osten und endet in seinem nördlichen Verlauf schließlich an den Uinta Mountains im Nordwesten Colorados. Jenseits dieser Bergkette schließt das südliche Ende des Wyomingbeckens an, jene Steppenlandschaft, die den gesamten Nachbarstaat Wyoming bis nach Montana durchzieht. Colorados Anteil beschränkt sich dabei auf den zwischen Uinta- und Elkhead Mountains gelegenen Teil im Nordwesten sowie das von Park Range, Rabbit Ears Range und Medicine Bow Mountains umschlossene North-Platte-Becken im zentralen Norden Colorados.

Östlich der Berge beginnen die Great Plains, eine riesige Steppenlandschaft, die das gesamte Zentrum der Vereinigten Staaten durchzieht und innerhalb von Colorado wegen seiner hohen Lage als High Plains bezeichnet wird. Von den Ausläufern der Rockies fallen sie von rund 1.900 m kontinuierlich ab und bilden an der Grenze zu Kansas mit 1.021 m den tiefsten Punkt Colorados.

Gewässer

An der durch das komplette Colorado führenden kontinentalen Wasserscheide haben mit dem Colorado, dem Arkansas sowie dem Rio Grande drei der bedeutendsten nordamerikanischen Flüsse mit jeweils über 2.000 km Länge ihr Quellgebiet. Ferner sind North- und South Platte bedeutend. Mit Ausnahme des in den Pazifik abfließenden Colorado entspringen sie alle auf der östlichen Seite der Wasserscheide und fließen in Richtung Atlantik ab.

Im und um den Rocky-Mountain-Nationalpark liegen eine Vielzahl der insgesamt 2.183 natürlichen Seen Colorados; knapp außerhalb der Parkgrenze befindet sich der Grand Lake (Großer See), mit einer Wasserfläche von gerade einmal 2,4 km² bereits der größte natürliche See des Bundesstaates. Über einen Kanal ist er mit den beiden größeren Stauseen Shadow Mountain Lake und Lake Granby verbunden, die innerhalb des Nationalerholungsgebietes Arapaho zusammen die Großen Seen der Rockies bilden. Größer als der Lake Granby ist innerhalb von Colorado nur noch das Blue Mesa Reservoir bei Gunnison im zentralen bis südwestlichen Teil des Landes. Auch das John Martin Reservoir im Südosten des Landes ist ein bedeutender Wasserspeicher für die dortige Region.

Klima

In Colorado gibt es warme, teils heiße Sommer und kalte, schneereiche Winter (kontinentales Klima). Vor allem der Unterschied zwischen Tag und Nacht ist teilweise extrem. So kann es im Sommer trotz hoher Tagestemperaturen nachts empfindlich kalt werden. Die Niederschläge (jährlich ca. 400–500 mm) sind auf das ganze Jahr verteilt, mit leichtem Übergewicht im Sommer, wobei die Luft dann mit 50% Luftfeuchtigkeit meist sehr trocken ist.

Bei schweren Waldbränden sind im Dezember 2021 Hunderte Häuser zerstört worden. Zuvor hatten die Behörden Zehntausende Menschen zur Flucht aufgerufen. Die Städte Louisville und Superior 32 Kilometer nordwestlich von Denver mussten geräumt werden. Betroffen waren etwa 34.000 Einwohner. Angetrieben von Wind mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 169 Kilometern pro Stunde fraßen sich die Flammen in Teile der Städte hinein und zerstörten etwa 580 Gebäude, ein Hotel und ein Einkaufszentrum. Wissenschaftler führten das zunehmend unberechenbare Extremwetter in den USA auf den menschgemachten Klimawandel zurück. Sowohl Waldbrände als auch Stürme nähmen in ihrer Intensität zu und verursachten hohe Schäden.

Geschichte

Ureinwohner

400 n. Chr. reichten die westlichen Ausläufer der indianischen Fremont-Kultur bis in das östliche Colorado. 1000 Jahre vor der Ankunft der ersten Weißen in Colorado siedelten im heutigen Mesa-Verde-Nationalpark im äußersten Südwesten des Staates bereits Vertreter der Anasazi-Kultur, die hier beeindruckende Bauten wie etwa den so genannten Cliff Palace errichteten. In historischer Zeit lebten in der Region vorwiegend Cheyenne- und Ute-Indianer. Im Südwesten ragte das Einflussgebiet der Navajo nach Colorado, von Südosten auch das der Kiowa.