Alpenvorland

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Als Alpenvorland bezeichnet man das Hochland rund um die Alpen.

Gliederung[Bearbeiten]

  • Südliches Alpenvorland, auch Italienisches Alpenvorland, zwischen Alpen und der Poebene

Begriffserklärung Geologie[Bearbeiten]

Alpenvorland bezeichnet in der Geomorphologie die Regionen rund um die Alpen, in denen die Grundgebirge (Granit, Gneis) sowie die Gesteine aus der Jura und Triaszeit an der Oberfläche großflächig von Sedimenten aus dem Tertiär und Quartär abgelöst werden oder überdeckt sind, welche später im südlichen Teil wiederum von eiszeitlichen Veränderungen überprägt wurden. Dagegen steht auch Voralpenland in regionalgeographischem Zusammenhang.

Nördliches Alpenvorland[Bearbeiten]

  • Vor etwa 150 Millionen Jahren (Grenze Jura-Kreide) bildeten sich langsam die Vorläufer der Alpen heraus, da die afrikanische Kontinentalplatte nach dem Auseinanderbrechen von Pangäa begann, sich auf die europäische Kontinentalplatte zuzubewegen. Der Ozean zwischen den Kontinentalplatten (ein Ausläufer der Thetys) wurde dabei durch Subduktion zu großen Teilen unter die afrikanische Kontinentalplatte gedrängt. Beim Aufeinanderprallen der afrikanischen und europäischen Kontinentalplatte begann sich die afrikanische Platte auf die europäische aufzuschieben. Durch den enormen Druck kam es zu Faltungen der Gesteinsschichten, die wir heute Alpen nennen. Der Großteil der alpidischen Gebirgsbildung fand vor etwa 50 – 2,6 Millionen Jahren statt. Der durch die Aufschiebung gebildete Trog (Molassebecken) bildet heute das Gebiet des Nördlichen Alpenvorlandes. Mit der Bildung der Alpen begann auch zeitgleich deren Erosion durch Wind und Wasser (Gesteinskreislauf). Durch die Erosion wurden der Tertiärzeit (ca. 66–2,5 Mio. Jahre vor heute) bis zu 5000 Meter mächtige Sedimente aus Schluff und Ton („Tegel“, „Schlier“), Sand und Geröll in dem Molassebecken abgelagert. Der Trog wurde so gewissermaßen durch die Erosion der Alpen aufgefüllt. Durch wechselnde Phasen der Überflutung und Verlandung unterlag die damalige Landschaft einem großen Wandel. Da die Region in der Tertiärzeit noch näher am Äquator lag, bildeten sich in den verlandeten Teilen des Beckens etwa vor 30 Millionen Jahren immer wieder tropische und subtropische Wälder aus. Durch die spätere Überlagerung dieser üppigen Vegetation mit Meereswasser und abgetragenen Sedimenten sowie durch die weitergehende Überschiebung der afrikanischen Kontinentalplatte über die europäische wurde ein hoher Druck auf die Pflanzenreste ausgeübt, welcher schließlich zu deren Verkohlung führte. Aus dieser Zeit stammen demnach die Vorkommen an Pechkohle, die im 19. und 20. Jahrhundert in Peißenberg und Penzberg abgebaut wurden.