Erzbistum Köln

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Das Erzbistum Köln (lat. Archidioecesis Coloniensis) ist eine römisch-katholische Diözese im Westen von Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Rheinland-Pfalz. Es ist eines der ältesten und mit rund 1,74 Millionen Katholiken im Diözesangebiet das mitgliederstärkste Bistum im deutschsprachigen Raum.

Das Erzbistum Köln bildet zusammen mit den Suffraganbistümern Aachen, Essen, Limburg, Münster und Trier die Kirchenprovinz Köln, deren Metropolit der Kölner Erzbischof ist. Kathedrale ist der Kölner Dom.

Seit dem 20.09.2014 ist Rainer Maria Kardinal Woelki Erzbischof von Köln. Er war zuvor Erzbischof von Berlin.

Mit Stand 31. Dezember 2022 lag der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung von etwa 5,5 Millionen Menschen auf dem Territorium des Erzbistums bei 33% (1,74 Millionen).

Geschichte[Bearbeiten]

Anfänge und Mittelalter[Bearbeiten]

Das Erzbistum Köln geht auf die frühchristliche Gemeinde der Stadt in römischer Zeit zurück. Der erste in Quellen des 4. Jahrhunderts genannte Bischof von Köln war Maternus, der erste Bischof mit fränkischem Namen Evergislus (Eberigisil) im 6. Jahrhundert. Bischof Hildebold erhielt 794/5 durch Karl den Großen als Belohnung für seinen Dienst am Hof den Titel eines Erzbischofs. Köln ist seitdem Erzbistum. Ein erster Dom wurde in Köln 870 geweiht. Die Bischofsresidenz der Kölner Erzbischöfe befand sich ursprünglich neben dem Dom (siehe Residenzen Kölner Bischöfe).

Erzbischof Rainald von Dassel betrieb eine Territorialpolitik am Rhein und bis nach Westfalen. Für die spirituelle Bedeutung des Bistums war es wichtig, dass Rainald im Jahr 1164 die angeblichen „Gebeine der Heiligen Drei Könige“ nach Köln überführte; mit diesem Ereignis wurde Köln zu einem der bedeutsamsten Wallfahrtsorte der christlichen Welt. Eine Vielzahl weiterer „Kölner Heiliger“ wie z. B. die hl. Ursula und der hl. Gereon trugen dazu bei, dass Köln fortan den Titel „Sancta“ (heilig) im Stadtnamen trug. Der volle Titel Kölns war „Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia“ – Heiliges Köln, von Gottes Gnaden der Römischen Kirche getreue Tochter.

Der karolingische Dom war den Pilgermassen bald nicht mehr gewachsen, und so wurde im Jahr 1248 von Erzbischof Konrad von Hochstaden der Grundstein für den neuen gotischen Dom gelegt.

Seit dem 12. Jahrhundert erstrebte die städtische Bevölkerung Kölns zunehmend bürgerliche Autonomie. Die Erzbischöfe verloren 1288 als Ergebnis der Schlacht von Worringen die weltliche Macht über die Stadt Köln, im Niederrheinischen und im südlichen Westfalen. Die Kölner Erzbischöfe behielten die Hochgerichtsbarkeit über die Stadt; erst 1475 schüttelte die Stadt Köln de iure durch die Anerkennung der Reichsfreiheit die erzbischöfliche Stadtherrschaft ab, so dass die Erzbischöfe de facto zumindest in ihrer Eigenschaft als weltliche Territorialfürsten Fremde in der seit 1475 freien Reichsstadt blieben.

Der Kölner Erzbischof war bis 1803 (Reichsdeputationshauptschluss) einer der Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.

Quellen[Bearbeiten]

  • Forma iuxta quam in visitatione cleri & [et] populi civitatis & [et] dioecesis Colonien. inquisitio : secundum ecclesiarum, monasteriorum, ordinum, personarum & locorum diversas conditiones ac rationes institui vel fieri debeat. Gennepaeus, Coloniae Agrippae 1550