Freie Stadt Danzig

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Die Freie Stadt Danzig (poln. Wolne Miasto Gdańsk) – die Städte Danzig, Zoppot, Praust, Tiegenhof und Neuteich sowie das sie verbindende Gebiet – bestand als teilsouveräner selbstständiger Staat mit polnischen Hafenrechten unter dem Schutz des Völkerbundes von 1920 bis (faktisch) 1939. Nachdem das Gebiet von 1794 bis 1807 und von 1814 bis 1919 zu Preußen gehört hatte (1807 bis 1814 bestand die Republik Danzig), wurde es nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1920 vom Reichsgebiet abgetrennt und erhielt den Status eines autonomen Freistaats.

Nach dem Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 ordnete das Deutsche Reich das Gebiet des Freistaats dem Regierungsbezirk Danzig im Reichsgau Danzig-Westpreußen zu. Bald danach erklärte die polnische Exilregierung die Eroberung Danzigs zum Kriegsziel. Alle vier Siegermächte des Weltkriegs erkannten diese Forderung Polens schließlich an. Nachdem im März 1945 die Rote Armee das Territorium des Freistaats fast vollständig erobert hatte, überließ sie es der Volksrepublik Polen, in der es am 30. März 1945 in der neugebildeten Woiwodschaft Danzig aufging. Im Juli 1945 begann die Vertreibung der deutschen Einwohner. Im Jahr 1948 bestand die Bevölkerung bis auf wenige Prozent eingesessener Danziger Polen nahezu vollständig aus polnischen Neusiedlern, von denen über zwei Drittel aus dem Inneren Polens und etwa 15 bis 18 Prozent aus an die Sowjetunion gefallenen Gebieten Ostpolens stammten (im Rahmen der Westverschiebung Polens). Die Organisation der ehemaligen Danziger in Deutschland ist der Bund der Danziger.