Gwichʼin

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Die Gwich'in oder Gwitchin (früher auch Kutchin genannt) sind eine indianische Stammesgruppe im Grenzgebiet zwischen Kanada und Alaska und zählen sowohl sprachlich als auch kulturell zu den Alaska Athabasken und Nördlichen Athabasken. Von französisch-kanadischen Voyageurs (Pelzhändlern) wurden sie als Loucheux oder Loucheaux („Schielende“, „Schieler“ oder „Schielauge“) bezeichnet, während die Briten sie als Tukudh oder Tukkuth bezeichneten, da die erste Bibelübersetzung durch anglikanische Missionare im Dialekt der Dagoo Gwich'in / Dagudh Gwich'in / Tukudh Kutchin / Tukkuthkutchin / Upper Porcupine River Kutchin erfolgte.

Weitere Namen der Gwich'in (meist nur die Bezeichnung für eine einzelne Gruppe, die dann auf alle übrigen übertragen wurde) sind: Kutcha Kutchin, Yukon Flats Kutchin, Fort Indians, Ik-kil-lin, Gilder, Itchali, It-ka-lya-ruin, Nuwukmiut, Itkpe’lit, It-ku’dlin, Lowland People, Na-Kotchpo-tschig-Kouttchin, O-til’-tin und Rat Indians.

Sie bezeichnen sich selbst bisweilen als Dinjii Zhuu (wörtlich: „kleine Leute“, mit der Bedeutung: „demütige, bescheidene Leute“), wobei sie unter diesem Begriff oftmals alle Indianer verstanden, um sie von den oftmals feindlichen Yupik und Iñupiat Eskimo – von ihnen Ch'ineekaii genannt – sowie später von den Europäern abzugrenzen.

Sie stehen sprachlich-kulturell den ebenfalls zu den Alaska Athabasken zählenden Han (Hän Hwëch'in), den Tutchone (Huč’an / Ku Dän) und Upper Tanana (Kohtʼiin) sehr nahe, wobei nördliche Gwich'in Bands von den Yupik und Iñupiat Eskimo manche Kulturtechniken übernommen haben.

Die rund 9.000 Gwich'in leben heute zumeist in 15 Siedlungen und Gemeinden im Nordosten und Osten vom Interior Alaska, im Norden vom Yukon und im Nordwesten der Nordwest-Territorien. Weitere Gwich'in leben in drei mehrheitlich von Koyukun (Hut’aane / Hotana) sowie in einer mehrheitlich von Han (Hän Hwëch'in) bewohnten Siedlung in Alaska.