Heliopolis

Aus Twilight-Line Medien

Heliopolis (altgriechisch Ἡλιούπολις Hēlioúpolis „Sonnenstadt“; altägyptisch Iunu; alttestamentlich On) war eine altägyptische Stadt in Unterägypten, die bereits ab der prädynastischen Epoche existierte. Nach altägyptischer Vorstellung ist dort die Welt entstanden. Neben den Hauptgöttern Re und Atum wurden ebenso Hathor, Horus und der Mnevis-Stier verehrt. Außerdem handelt es sich bei diesem Ort um den mythologischen Gerichtshof des Sonnengottes Re, dem sogenannten Fürstenhaus.

Der Haupttempelbereich liegt heute im Kairener Stadtteil Matariya, jedoch sind die Tempel komplett zerstört. Lediglich der Obelisk von Sesostris I. und die Umfassungsmauern aus dem 2.–1. Jahrtausend v. Chr. stehen noch an ihrem Platz. Unter dem heutigen Stadtteil Arab el-Hisn lag der Verwaltungsbereich des Tempelbezirks. Nördlich, im Stadtteil Arab el-Tawila, befand sich außerdem ein Tempelbezirk des Mneviskultes. Die Nekropole von Heliopolis liegt heutzutage unter den Stadtteilen Matariya-Ost und Ain-Schams-West.

Obwohl die Tempel heute nicht mehr zu sehen sind, lässt sich die Geschichte von Heliopolis anhand der bisherigen Funde rekonstruieren. Der nördliche Verwaltungsbereich wurde in den Jahren von 1976 bis 1981 unter der Leitung von Abdel-Aziz Saleh von der University of Cairo erforscht.

Geschichte[Bearbeiten]

Prädynastische Zeit (ca. 5300–3000 v. Chr.)[Bearbeiten]

Schon aus dem mittleren 4. Jt. wurden im Tempelgebiet und drei Kilometer südöstlich Gräber entdeckt. Durch den Umfang der Funde lässt sich auf eine für damalige Verhältnisse große Siedlung in Heliopolis schließen. Außerdem bezeugen die entdeckten Keramikfunde Handelsverbindungen in die Levante und Oberägypten.