Isolierte Völker

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Isolierte Völker ist ein Sammelbegriff für ethnische Gruppen, die keinen oder nur geringfügigen Kontakt mit der Mehrheitsbevölkerung eines Landes (und damit auch mit der globalisierten Gesellschaft) haben. Zu anderen indigenen Gruppen können durchaus Kontakte bestehen, vielfach wird jedoch der Kontakt aufgrund von Krankheits- und Gewalterfahrungen von außerhalb gemieden.

Diese Bezeichnung wird in der Regel verwendet, um indigene Gruppen der Gegenwart oder der jüngsten Vergangenheit zu bezeichnen. Sie leben (mit Ausnahme der Völker auf den Andamanen) alle in sehr abgelegenen Wildnisregionen. In Südamerika – wo die meisten dieser lokalen Gemeinschaften existieren – werden sie in drei Kategorien untergliedert:

  • Gruppen in freiwilliger Isolation (Indígenas en aislamiento voluntario u.ä.)
  • nicht kontaktierte Gruppen (No contactados u.ä.)
  • unentdeckte indigene Gruppen (Pueblos ocultos u.ä.)

Aufgrund ihrer Isolation repräsentieren die isolierten Ethnien die sogenannten traditionellen Gesellschaften. In diesem Zusammenhang entsprechen sie zudem am ehesten den „kalten“ Kulturen der strukturalen Ethnologie, deren Leitbild das Bestreben ist, die traditionellen Kulturmerkmale möglichst unverändert zu bewahren (vor allem Subsistenzweisen, Ethnische Religionen, Sprachen und materielle Kulturen). Im deutschsprachigen Raum werden sie populär gern als Inbegriff der sogenannten „Naturvölker“ betrachtet.