James Madison

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James Madison (* 16.03.1751 in Port Conway, King George County, Kolonie Virginia; † 28.06.1836 in Montpelier, Virginia) war von 1809 bis 1817 der vierte Präsident der Vereinigten Staaten.

Madison wuchs in einer wohlhabenden Pflanzerfamilie im Virginia der Dreizehn Kolonien auf. Während der Amerikanischen Revolution war er in der Virginia Convention 1776 an der Virginia Declaration of Rights beteiligt, einer Grundrechteerklärung. Von 1777 bis 1779 war er Mitglied des Governor’s Council von Virginia, von 1780 bis 1783 Abgeordneter im Kontinentalkongress und von 1784 bis 1786 Abgeordneter der Virginia General Assembly. 1787 entwarf er beim Verfassungskonvent den auf den Ideen der Aufklärung basierenden Virginia-Plan, der zur Grundlage der Verfassung der Vereinigten Staaten wurde. Einige Jahre später konzipierte er auch die Bill of Rights, die ersten zehn Verfassungszusätze. Er gilt daher als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten.

Als Abgeordneter im Repräsentantenhaus der inzwischen unabhängig gewordenen Vereinigten Staaten von 1789 bis 1796 wandte er sich gegen die Politik des Finanzministers Alexander Hamilton und seiner Föderalistischen Partei. In der Außenpolitik kritisierte Madison den frankreichfeindlichen Kurs der Regierung. Als Reaktion gründete er mit seinem Freund Thomas Jefferson die Demokratisch-Republikanische Partei.

Jefferson gewann die Präsidentschaftswahl im Jahr 1800 und ernannte Madison zum Außenminister. In diesem Amt organisierte er 1803 den Louisiana Purchase, also den Kauf der französischen Kolonie Louisiana. Der Kaperung amerikanischer Schiffe durch Briten entgegnete die Regierung auf Madisons Treiben hin 1806 mit einem Handelsembargo.

Madison folgte Jefferson 1809 ins Präsidentenamt. Seine Präsidentschaft wurde gleichfalls von der Auseinandersetzung mit dem Vereinigten Königreich geprägt. Nachdem das Embargo endgültig gescheitert war, erklärte er ihm 1812 den bis 1815 andauernden Krieg, der in Nordamerika als Krieg von 1812 bekannt ist. Nach wiederholten Niederlagen, die im Brand der Hauptstadt Washington gipfelten, gelang es, die Briten mehrfach zu besiegen und schließlich im Frieden von Gent den status quo ante bellum wiederherzustellen, den Vorkriegszustand. Die erfolgreiche Verteidigung gegen die ehemalige Kolonialmacht führte dazu, dass die amerikanische Öffentlichkeit den Kriegsausgang als Sieg interpretierte. Am Ende seiner Amtszeit erreichte Madisons Popularität deshalb einen Höhepunkt. Sein Nachfolger wurde sein Freund James Monroe.

Seinen Ruhestand verbrachte Madison als Elder Statesman auf seiner Plantage Montpelier, wo er nach langer Krankheit starb. Infolge des Zusammenbruchs der Tabakwirtschaft verarmte er und konnte, obwohl er die Sklaverei ethisch ablehnte, seine eigenen Sklaven nicht befreien.

Quellen[Bearbeiten]

  • William T. Hutchinson, William M. E. Rachal, Robert A. Rutland, John C. A. Stagg (Hrsg.): The Papers of James Madison. Bisher 17 Ausgaben. University of Virginia, Charlottesville 1962–