Kaiserdeputation

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Der Ausdruck Kaiserdeputation wird in der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts für zwei verschiedene Gruppen von Parlamentsabgeordneten verwendet. Eine Deputation ist hier eine Abordnung, eine vom Parlament gewählte Gruppe, um Forderungen oder ein Angebot zu überbringen. Beide Male ging es darum, einem preußischen König den Titel „Kaiser“ anzutragen. Beide Male war Parlamentspräsident Eduard Simson der Vorsitzende der Deputation.

Im April 1849 reisten 32 Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung nach Berlin, um den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zu treffen. Kurz zuvor hatte die Nationalversammlung eine Verfassung beschlossen und den König zum erblichen Reichsoberhaupt mit dem Titel „Kaiser der Deutschen“ gewählt. Obwohl 28 deutsche Regierungen sich der Verfassung und der Wahl angeschlossen hatten, lehnte Friedrich Wilhelm noch im selben Monat ab.

Im Dezember 1870 bat eine Deputation des Norddeutschen Reichstags König Wilhelm von Preußen, den Titel „Deutscher Kaiser“ anzunehmen. Dieser Titel war von Reichstag und Bundesrat beschlossen worden, auch lag diesmal eine positive Erklärung der übrigen Fürsten vor.