Kongresswahlbezirk

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Ein Kongresswahlbezirk (auch Kongressdistrikt; entl. congressional district) ist ein Wahlkreis zur Wahl der Mitglieder des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten. Die wahlberechtigte Bevölkerung jedes Wahlkreisbezirks bestimmt während der Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten eine Person, die einen Sitz im Repräsentantenhaus einnimmt und dort ihren Wahlkreis vertritt.

Die Grenzen dieser Kongresswahlbezirke werden von den Bundesstaaten selbst entsprechend den ihnen zugeteilten Sitzen im Repräsentantenhaus in der Regel alle 10 Jahre nach dem Zensus festgelegt, wobei die Bevölkerungszahl in jedem Wahlkreis möglichst gleich groß sein muss. Die meisten Bundesstaaten nehmen dieses Prinzip sehr genau und zeichnen Wahlkreise, deren Bevölkerung sich höchstens um eine Person unterscheidet. Für den Zuschnitt der Wahlkreise ist in den meisten Staaten die Staatslegislative zuständig, die die Wahlkreiseinteilung als einfaches Gesetz verabschiedet. Deswegen kommt den Parlaments- und Gouverneurswahlen (da dieser ein Veto einlegen kann) vor dem Zensus eine besondere Bedeutung zu, um eine Manipulierung der Wahlkreise zugunsten der regierenden Partei zu ermöglichen. Dieser Vorgang wird Gerrymandering genannt, welcher aber oft als undemokratisch kritisiert wird, weswegen viele Bundesstaaten die Einteilung der Wahlkreise an unabhängige Kommissionen abgegeben haben.

Die Verteilung der insgesamt 435 Sitze unter den Bundesstaaten erfolgt entsprechend ihrer Bevölkerungsstärke, die vom United States Census Bureau mittels einer alle zehn Jahre durchgeführten Volkszählung festgestellt wird, mit Hilfe des Hill/Huntington-Verfahrens, wobei jedem Bundesstaat mindestens ein Sitz zugeteilt wird. Ein Kongresswahlbezirk hatte nach dem letzten Zensus 2020 im Mittel 757.000 Einwohner.

Aufgrund großer Bevölkerungsunterschiede zwischen den Bundesstaaten und der festen Anzahl zu verteilender Sitze, haben die Bundesstaaten eine stark unterschiedliche Anzahl von Sitzen. So haben Alaska, Delaware, Montana (bis 2022), North Dakota, South Dakota, Vermont und Wyoming nur jeweils einen Kongresswahlbezirk (genannt 'At-large-District'), Kalifornien hingegen ist mit 53 Kongressabgeordneten im Repräsentantenhaus.