Lenadelta

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Das Lenadelta ist das weitverzweigte Mündungsdelta des sibirischen Flusses Lena in der russischen Republik Sacha (Jakutien) und ist mit 32.000 km² Fläche das größte Flussdelta in der Arktis.

Geographie[Bearbeiten]

Das Lenadelta liegt durchschnittlich etwas mehr als 600 km nördlich des nördlichen Polarkreises und reicht etwa 150 km in die Laptewsee hinein, ein Randmeer des Nordpolarmeers (auch Nördliches Eismeer genannt). Südlich des Deltas liegen die Nordausläufer des Werchojansker Gebirges und südwestlich die Czekanowskiberge. Zwischen beiden Gebirgen hindurch fließt die von Süden kommende Lena in das Delta ein und fächert sich in etwa 150 Arme auf. Der 134 km lange Hauptarm Protoka Trofimowskaja, der 70 % des Lenawassers führt, macht einen scharfen Knick nach Osten. Bedeutende Nebenarme sind die Protoka Bykowskaja (106 km) im Südosten, die für den Verkehr zum Hafen Tiksi, dem wichtigsten der Republik Sacha (Jakutien), von Bedeutung ist, die Protoka Tumatskaja (149 km) im Norden und die Protoka Olenjokskaja (208 km) im Westen.

Innerhalb des Mündungsdeltas umfließt das Lenawasser zunächst die Insel Stolb, einen Härtling, der durch das Wasser vom Charaulachrücken abgetrennt wurde. Im weiteren Verlauf wird das Lenadelta von Teilsträngen, Seen und über 1500 Inseln charakterisiert, die permanent ihre Umrisse ändern.

Geomorphologisch lässt sich das Delta in drei Terrassen aufteilen: Die erste umfasst Flussauen mit einem Höhenniveau zwischen 1 m und 12 m, die den Hauptteil des östlichen Deltas zwischen der Protoka Tumatskaja und der Protoka Bykowskaja ausmachen. Dieser Teil des Deltas ist der jüngste und entstand im mittleren Holozän. Der westliche Sektor zwischen der Protoka Tumatskaja und der Protoka Olenjokskaja wird von sandigen Inseln gebildet, deren größte die Insel Arga mit einem Durchmesser von 110 km ist. Diese bildet den größten Teil der in der Zeit vom späten Pleistozän bis frühen Holozän geformten zweiten Terrasse mit einem Höhenniveau von 11 m bis 30 m. am südlichen Deltarand, wo sandige Sedimente von eisreichen Torf-Sand-Gemischen bedeckt sind. Hier wird ein Höhenniveau zwischen 30 m und 60 m erreicht; maximal sind die dortigen Inseln Sobo 42 m und Chardan 66 m hoch.