Martin Waldseemüller

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Martin Waldseemüller (auch Waltzemüller, gräzisiert Hylacomylus oder Ilacomilus; * um 1472/1475 in Wolfenweiler; † 16.03.1520 in Sankt Didel) war ein deutscher Kartograf der Renaissance. Er erstellte 1507 die erste Weltkarte, auf der die Landmassen im Westen nach Amerigo Vespucci mit dem Namen „America“ bezeichnet wurden.

Seit 2005 gehört die Waldseemüllerkarte von 1507 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Leben[Bearbeiten]

Waldseemüller kam in Wolfenweiler im Breisgau in der heute noch existierenden Binzenmühle zur Welt. Sein Vater war Metzger. In Wolfenweiler sind heute eine Straße und ein Platz nach ihm benannt.

Im Alter von etwa 20 Jahren wurde er 1490 unter dem Namen Martinus Waltzemüller an der Universität Freiburg immatrikuliert. Er studierte Mathematik und Geographie. Einer seiner Lehrer war Gregor Reisch, der ihn mit der Kosmographie bekannt machte. Während des Studiums lernte er den Elsässer Matthias Ringmann kennen.

Nach seinem Studium reisten Waldseemüller und Ringmann gemeinsam nach St. Didel (Saint-Dié-des-Vosges) auf der Westseite der Vogesen im Herzogtum Lothringen. Das dortige Kloster hatte sich im Mittelalter zu einem Zentrum der humanistischen Bewegung entwickelt. Waldseemüller schloss sich einem kleinen Kreis von Gelehrten an, der sich selbst als Gymnasium Vosagense bezeichnete. Er lehrte dort als Professor für Kosmologie und arbeitete gleichzeitig zusammen mit Ringmann, der Professor für Latein war, als Kartograf.

Im Jahr 1520 starb Martin Waldseemüller in Sankt Didel in den Vogesen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Martin Waldseemüller: Die Cosmographiae Introductio. Verlag J. H. Ed. Heitz, Straßburg 1907 (im Faksimiledruck hrsg. von Fr. R. von Wieser).