Maya-Zivilisation

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Die Maya sind ein indigenes Volk bzw. eine Gruppe indigener Völker in Mittelamerika, die insbesondere aufgrund der von ihnen im präkolumbischen Mesoamerika gegründeten Reiche und ihrer hoch entwickelten Kultur als Maya-Zivilisation bekannt sind.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Maya stellten in ihrer Blütezeit eine mächtige Hochkultur dar. Es wird meist von "der" Maya-Kultur gesprochen, allerdings stehen hinter dieser Kultur verschiedene Völker mit miteinander mehr oder weniger eng verwandten Maya-Sprachen. Man unterscheidet traditionell zwischen Hochland-Maya (Chiapas und Guatemala) und Tiefland-Maya (Halbinsel Yucátan, Péten und Belize). Im Verlauf der Geschichte verlagerten sich die kulturellen Zentren vom Hochland ins Tiefland und dann in den Norden der Halbinsel Yucatán (z.B. Chichen Itza).

Als Ende des 15. Jahrhunderts die Spanier ankamen, lagen die meisten Zentren der nachklassischen Maya-Kultur im Norden von Yucatán, das zentrale Tiefland war nur noch dünn besiedelt. Die Maya existieren noch heute und leben im mexikanischen Teil von Yucatán, in Tabasco, Chiapas, Guatemala, Belize, außerdem in El Salvador und Honduras.

Berühmt sind die Maya für ihre Mathematik und ihren hoch entwickelten Kalender, geschrieben in Maya-Schrift. Mittlerweile ist diese Schrift weitgehend entziffert, sie war bis zur Ankunft der Spanier das einzige voll entwickelte Schriftmedium in Amerika. Die Bearbeitung von Stein, Keramik, Holz und Textilien war hoch entwickelt. Die Verarbeitung von Gold, Silber und Kupfer für rituelle Zwecke kam erst spät dazu, nicht für die Werkzeugherstellung. In den Städte der Maya gab es hohe Tempelpyramiden, Maya-Akropolis, Paläste, Observatorien und Ballspielplätze.

Geographie[Bearbeiten]

Das ausgedehnte historische Siedlungsgebiet der Maya umfasste ungefähr 350.000 km². Im Norden des damaligen Mayalandes ragt die Halbinsel Yucatán weit in die Karibik hinaus. Die Niederschlagsmenge in diesem Gebiet war stets extrem gering, dazu ungleich verteilt, die Region war daher weitestgehend versteppt und mit Dornbüschen bewachsen. Im südlichen Tiefland herrschte eine Savannenlandschaft vor, deren Bodenhöhe kaum einmal über 200 m liegt. Da die Gegend schon immer tektonisch sehr aktiv war, ist ihr Boden mit vielen Mineralien angereichert, wodurch sie für den Ackerbau sehr attraktiv wurde.

Im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, in Guatemala und in Belize ist im Tiefland das Klima tropisch, ausgedehnte Dschungelwälder prägen hier das Landschaftsbild. Entlang der Pazifikküste von Guatemala und Chiapas erstreckt sich das Hochland mit durchgehend mildem Klima, die Wälder sind von Nadelbäumen geprägt. Im Hochland gibt es zahlreiche Vulkane, von denen die meisten als geologisch aktiv gelten.

Geschichte[Bearbeiten]

Frühe Präklassik (ca. 3000–900 v. Chr.)[Bearbeiten]

In der Frühen Vorklassik kam es am Ende der Archaischen Periode zu ersten dauerhaften Siedlungen und zur Entwicklung der Landwirtschaft. Erste den Maya zugerechnete archäologische Funde aus Cuello (Belize) werden auf etwa 2000 v. Chr. datiert. Von diesem Ort soll eine Aufspaltung und Migration nach Norden (Golf von Mexiko) stattgefunden haben. Vor oder um 1500 v. Chr. wurde Lamanai (Belize) gegründet, das etwa 3000 Jahre permanent bewohnt wurde und damit zu den am längsten besiedelten Städten der Maya gehört. Um ca. 1100 v. Chr. wurden Jäger in Copán (Honduras) ansässig. Ca. 1200 v. Chr. entstand Cahal Pech (Belize) und blieb bis ca. 900 n. Chr. bewohnt.

2017 wurden als älteste bisher bekannte Monumentalbauten der Maya rechteckige aus Erde aufgeschüttete Plateaus in Aguada Fénix gefunden, die Ähnlichkeiten mit Bauten der älteren Kultur der Olmeken haben. Die größte Plattform hat eine Länge von 1400 m und eine Breite von 400 m und ihr Bau wird auf die Zeit von (spätestens) 1000 bis 800 v. Chr. datiert. Schon davor wurden in Seibal ähnliche Anlagen der Maya gefunden, die um 950 v. Chr. entstanden.