Mesechtiu

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Mesechtiu ist ursprünglich die altägyptische Bezeichnung eines Hakens beziehungsweise Dechsels, der während des Mundöffnungsrituals benutzt wurde und einen Stierschenkel symbolisierte. Das zugehörige Determinativ des Werkzeugs wurde bis zum Ende des Mittleren Reiches benutzt.

In der neuägyptischen Sprache änderte sich die hieroglyphische Schreibung des Ausdrucks. Zusätzlich wurde im Neuen Reich in Verbindung mit dem altägyptischen Totenbuch der Begriff „Mesechtiu“ durch „Chepesch“ ersetzt.

Mythologische Verbindung[Bearbeiten]

Im Mundöffnungsritual besteht zwischen dem Dexel als „Mesechtiu“ und dem Vorderbein des Stieres als „Chepesch“ eine mythologische Verbindung. Beide Objekte wurden in der altägyptischen Astronomie als „unvergängliche Sterne“ oder „unverwüstliche Sterne“ bezeichnet und mit dem Sternbild Großer Bär identifiziert, welches nach altägyptischen Vorstellungen die heilige Himmelsbarke beziehungsweise den „Stierschenkel des Apis“ darstellte.

Im Papyrus Jumilhac wird beschrieben, wie Horus das Vorderbein von Seth herausreißt und es anschließend in den Himmel verbannte, woraus sich wiederum der Name „Mesechtiu“ ableitete. Der „Stierschenkel“ steht zudem mit Osiris in Verbindung, da Osiris möglicherweise von Seth in der Gestalt des Himmelsstieres mit seinem Vorderschenkel als „Waffe des Seth“ ermordet wurde. Aus dieser mythologischen Verbindung ergibt sich die Deutung, dass der „Stierschenkel“ sowohl „neues Leben“ als auch „Tod“ für den Empfänger symbolisierte. Ergänzend existierten neben dem Begriff „Chepesch“ in seiner ursprünglichen Bedeutung für das „Vorderbein des Stieres“ die weiteren Chepesch-Varianten „starker Arm“, „Kraftarm“, „Krummsäbel“ und „Kriegsaxt“.