Pantheismus

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Der Ausdruck Pantheismus oder Pantheïsmus (von altgriechisch pān „alles“ sowie theós „Gott“) bezeichnet religionsphilosophische Lehren, in denen die Allheit des Seins an Stelle des Gottesbegriffs steht. Je nach Wortwahl wird die Natur, der Kosmos, die Welt, mit dem Begriff „Gott“ gleichgesetzt. Es ist kein persönlicher bzw. personifizierter Gott vorhanden. Die Allheit des Seins benötigt gewissermaßen keinen Schöpfer, sondern ist in sich vollkommen als das Göttliche zu betrachten.

Gegenüber den dualistischen Denkweisen und insbesondere gegenüber der jüdisch-christlichen Schöpfungstheologie werden in pantheistischen Denkweisen die Natur und deren wissenschaftlich beobachtbare Wesentlichkeiten nicht als getrennt von Göttlichkeit betrachtet, vielmehr ist die Natur immanent göttlich.

Als Sammelname für eine Vielzahl von Erscheinungsformen ist „Pantheismus“ in historischer wie systematischer Hinsicht ein unscharfer Begriff: Je nach Ausprägung berührt sich der Pantheismus mit dem Atheismus und Materialismus, dem Akosmismus und der Mystik, dem Panentheismus, dem Panpsychismus oder dem Monismus.<ref name="Bollacher" /> Während im Pantheismus die Allheit des Seins das Göttliche ist, geht der Panentheismus davon aus, dass die Allheit des Seins aus Gott hervorgeht und Gott der Welt innewohnt, aber größer als die Welt sei.

Der vonseiten der Theologie häufig vorgebrachte Einwand, dass der Pantheismus (deutsch auch „Allgottlehre“) identisch mit dem Atheismus sei, ist in dem Sinne gerechtfertigt, dass kein von der Welt verschiedener Gott angenommen wird; es ist jedoch je nach Ausprägung nicht immer so, dass überhaupt kein Gott bzw. göttliches Prinzip angenommen wird.

Die Materie soll im Pantheismus nicht auf das menschliche Konzept von Gott reduziert werden. Der Begriff der Göttlichkeit wird vielmehr oft verwendet, um die emotional spirituelle Mächtigkeit der tiefgründigen Erfahrung im Umgang mit der untrennbar tiefverbundenen Einheit mit aller Materie zu unterstreichen.