Shrewsbury

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Shrewsbury oder ist eine Stadt in den West Midlands in England, etwa 60 km westnordwestlich von Birmingham und 14 km östlich der Grenze zu Wales gelegen. Ihr mittelalterlicher Kern liegt in einer Schleife des Flusses Severn. Die Stadt ist historischer Verwaltungssitz der Grafschaft Shropshire und seit 2009 Verwaltungssitz des neugebildeten Shropshire Council. Die Stadt zählt rund 71.700 Einwohner.

Die heutige Stadt ist ein Zentrum für Kultur und Gewerbe. Der Einzelhandel besitzt ein großes Kundeneinzugsgebiet, das auch das angrenzende Powys in Wales umfasst. Mehrere Gewerbeparks und Fachmarktzentren liegen am Stadtrand. Die Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt von Fernstraßen nach Wales und von fünf Eisenbahnlinien.

Geschichte[Bearbeiten]

Die frühesten menschlichen Zeugnisse an der Schleife des Flusses Severn reichen mehr als 10.000 Jahre zurück.

Es ist möglich, dass bereits die Römer an dieser Stelle eine Siedlung gegründet haben, wenige Kilometer von der Stadt Viroconium (Wroxeter) entfernt. Doch als eigentliche Stadtgründer gelten die Angelsachsen. Shrewsbury soll im 8. Jahrhundert entstanden sein (eine genaue Jahreszahl ist jedoch nicht überliefert). Die früheste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 901. Damals gehörte Shrewsbury zum Königreich Mercia. Die Stadt besaß eine eigene Münzprägestätte und wurde während mehrerer Jahrhunderte von einer Korporation regiert.

Nach der Eroberung Englands durch die Normannen wurden Shrewsbury und die Grafschaft Shropshire zur wichtigen Verteidigungslinie gegen die Waliser. Roger de Montgomery, einem Verwandten Wilhelms des Eroberers, wurde die Kontrolle der Grafschaft anvertraut. Seine Aufgabe war es auch, Wilhelm beim Kampf gegen den rebellierenden Norden den Rücken frei zu halten. 1083 gründete Roger de Montgomery das Benediktinerkloster von Shrewsbury. 1094 trat er, wenige Wochen vor seinem Tod, in den Orden ein. Er wurde in der Abteikirche bestattet, wo seine Grabplatte noch heute zu sehen ist.

Im Jahr 1137 wurden die Gebeine der Heiligen Winefride von Wales nach Shrewsbury überführt, wo sie bis zur Zerstörung der Abtei durch Heinrich VIII blieben. Maßgeblich beteiligt an der Überführung der Gebeine war Prior Robert Pennant, der spätere Abt. Er verfasste auch ein Buch über dieses Ereignis.

Während des englischen Thronfolgekrieges kam es im Jahr 1138 zu einer erbitterten Schlacht um die Burg von Shrewsbury. Die Belagerer unter König Stephan siegten und besetzten die Burg. Seitdem war Shrewsbury „königstreu“. Die heutige Burg wurde erst viel später erbaut.

Wenige Kilometer nördlich, beim heutigen Vorort Battlefield, fand im Jahr 1403 die Schlacht von Shrewsbury statt. Diese Schlacht beendete die Rebellion von Henry Percy aus Northumberland gegen König Heinrich IV. und forderte mehr als 20.000 Tote. Während des Englischen Bürgerkriegs war Shrewsbury eine Hochburg der Royalisten und fiel erst dann an die Truppen des Parlaments, als diese von einem Verräter durch eines der Stadttore hindurchgelassen wurden. Dieses Tor, das „St Mary’s Water Gate“, ist heute auch unter dem Namen „Traitor’s Gate“ (Verrätertor) bekannt.

Shrewsbury liegt abseits der wichtigen Handelswege und wuchs während der Industriellen Revolution bei weitem nicht so schnell wie die meisten anderen englischen Städte. Nur wenige Fabriken wurden hier gebaut. Zwischen 1830 und 1840 ging die Einwohnerzahl sogar zurück, hauptsächlich wegen der fehlenden Industrie und der mangelhaften Verkehrsverbindungen. Ende des 19. Jahrhunderts war die Eisenbahn der wichtigste Arbeitgeber der Stadt. Während des Zweiten Weltkriegs blieb Shrewsbury von Kampfhandlungen verschont. Heute noch besitzt die Stadt wenig Industrie, dafür spielen der Dienstleistungssektor und der Tourismus eine bedeutende Rolle. In Shrewsbury befindet sich das Hauptquartier der 5. Division der British Army.

Bis zum heutigen Tag streiten sich selbst Alteingesessene darüber, wie der Name Shrewsbury richtig auszusprechen ist. Man kann den Namen sowohl Shruesbury (langes u), als auch Shrowsbury (ou) aussprechen.

Quellen[Bearbeiten]