Solidarität

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Solidarität (von lateinisch solidus „gediegen, echt, fest“) oder solidarisch bezeichnet eine zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus. Der Begriff Solidarität bekommt „je nach weltanschaul.-ges.polit. Grundhaltung einen anderen Sinn“.

Begriff und Definitionen[Bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten]

Die Bezeichnung Solidarität wird in vielfältiger Weise verwendet:

Gelegentlich wird unterschieden zwischen

  • Solidarität der Gesinnung (Einheitsbewusstsein),
  • Solidarität des Handelns (gegenseitige Hilfsbereitschaft) und
  • Interessen-Solidarität (die durch Interessengleichheit in einer bestimmten Situation wirksam ist und nach dem Erreichen des gemeinsamen Zieles endet).

In der Soziologie unterschied Émile Durkheim zwischen

  • mechanischer Solidarität, die auf vorgegebenen gemeinsamen Merkmalen einer Gruppe beruht (z. B. Wir Arbeiter, Wir Frauen, Wir Deutsche), und
  • organischer Solidarität, deren Basis das Angewiesensein aufeinander (z. B. Spezialisten in arbeitsteiligen Gesellschaften) ist.

In der Arbeiterbewegung wurde oft die Forderung nach internationaler Solidarität erhoben. Schon bei der Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation 1863/64 solidarisierten sich britische und französische Arbeiter mit dem polnischen Freiheitskampf. Auf den Kongressen der Zweiten Internationale wurde 1907 und 1912 die Frage erörtert, ob die Arbeiterschaft durch einen Generalstreik in verschiedenen Ländern den sich abzeichnenden Ersten Weltkrieg verhindern könne. Effektiver waren internationale Solidaritätsaktionen für die junge Sowjetunion: 1920 verhinderte die englische Arbeiterbewegung durch die Androhung des Generalstreiks die Intervention Englands in den polnisch-russischen Krieg. Der Kampf gegen den Faschismus wurde durch die Spaltung der Arbeiterbewegung in eine sozialistische und eine kommunistische Internationale erschwert. Heute werden die Fragen der internationalen Solidarität unter den Bedingungen und Auswirkungen der Globalisierung diskutiert.