Substinenz

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Subsistenz (von lat. subsistentia „Bestand“: „durch sich selbst, Selbständigkeit“) ist ein philosophischer Begriff für das Prinzip der Selbsterhaltung, die vor allem auf der Auseinandersetzung des Menschen mit der Umwelt zur Sicherung des Lebensunterhaltes und zur Befriedigung der Grundbedürfnisse beruht. Subsistenz ist alles, was materiell und sozial zum alltäglichen Überleben benötigt wird: Nahrung, Kleidung, eine Behausung sowie Fürsorge und Geselligkeit. Existenzgrundlage und Lebensunterhalt sind bedeutungsgleiche Bezeichnungen. Die Art und Weise dieses Bestrebens wird Subsistenzstrategie genannt.

Im angelsächsischen Sprachraum bezeichnet subsistence (in Verbindung mit economy oder agriculture) nur die Bedarfswirtschaft, während livelihood für den Lebensunterhalt steht.

Wortherkunft[Bearbeiten]

Das deutsche Wort „Subsistenz“ geht auf das lateinische Verb subsistere zurück, das in den meisten Wörterbüchern mit „stocken, verweilen, standhalten, stillstehen“ übersetzt wird. Es stammt ab von gr. hypistemi oder hypo-histemi „unterstellen, drunterlegen, zu Grunde legen“; diese Bedeutung lässt sich nur im entferntesten Sinne ins Lateinische übertragen, weil es dort das Verb subsidere gibt („sich niedersetzen, zurückbleiben, sitzen bleiben“). Insofern bildet Subsistenz eine Einheit mit den Wörtern Existenz, Konsistenz oder Resistenz und könnte transitiv höchstens im Sinne von „widerstehen, widersetzen“ („Untersteh dich!“) gebraucht werden.

Wirtschaft[Bearbeiten]

Subsistenzstrategie[Bearbeiten]

Vor allem in der Ethnologie (Völkerkunde), Anthropologie (Menschenkunde), Soziologie und Archäologie sowie allgemein in der Wirtschaftsgeschichte bezeichnet Subsistenzstrategie, Subsistenztyp oder Subsistenzform übergreifend bestimmte Verhaltensweisen, die auf die Gewährleistung der Versorgung abzielen. In diesem Sinne ist die Art und Weise jeglicher „Strategie zum Lebenserhalt“ gemeint, beispielsweise die Jagd oder der Anbau von Feldfrüchten; in weiter gefasster Bedeutung auch die moderne Strategie „intensive Agrikultur und Handel“ oder die industrielle Produktion. Zur Abgrenzung gegenüber modernen marktorientierten Produktionsweisen wird jedoch häufig die Bezeichnung traditionelle Wirtschaftsform verwendet, obwohl die Definition dieses Begriffes umfassender ist.

Der Anthropologe James C. Scott spricht von einer „Subsistenzethik“ und beschreibt damit die Subsistenzstrategie, die dem „safety-first“-Prinzip folgt und Nahrungsengpässe zu vermeiden versucht. Dazu zählen Risikovermeidung und -streuung, die Bevorzugung direkt konsumierbarer Nahrungsmittel sowie das Abzielen auf stabile und sichere Erträge. Dies wiederum umfasst einerseits technische Aspekte wie bestimmte Saatgüter, Anbautechniken usw. und andererseits bestimmte soziale Arrangements, z. B. bestimmte Formen der Reziprozität, Gemeindeland oder (erzwungene) Freigiebigkeit.