Borneo

Aus Twilight-Line Medien

Borneo ist eine Insel im Malaiischen Archipel in Südostasien. Mit einer Fläche von knapp 752.000 km² ist sie nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt und die größte Insel Asiens und vergleichsweise doppelt so groß wie Deutschland. Borneo ist aufgeteilt zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei.

In Indonesien wird die ganze Insel Kalimantan genannt. Tlw. wird die Bezeichnung Kalimantan im engeren Sinne auf den indonesischen Teil der Insel bezogen, unter anderem wegen der Benennung der 5 indonesischen Provinzen auf Borneo: Kalimantan Barat (West), Kalimantan Selatan (Süd), Kalimantan Timur (Ost), Kalimantan Utara (Nord) und Kalimantan Tengah (Zentral) ergeben insgesamt Kalimantan im Sinne von „indonesische Provinzen auf Borneo“.

Geographie[Bearbeiten]

Lage im Malaiischen Archipel[Bearbeiten]

Borneo liegt im Zentrum des gesamten Malaiischen Archipels. Ringsum liegen die Malaiische Halbinsel und Sumatra im Westen, Java und die Kleinen Sundainseln im Süden, Sulawesi im Osten und die Philippinen im Nordosten.

Umgebende Gewässer sind im Norden und Westen das Südchinesische Meer, im Süden die Javasee, im Osten die Straße von Makassar und die Celebessee sowie im Nordosten die Sulusee.

Nördlich Borneos liegt die malaysische Insel Banggi. Nordöstlich vorgelagert liegen die Turtle Islands, um die der Nationalpark Turtle Islands Park of Sabah 1976 etabliert wurde.

Landschaft[Bearbeiten]

Borneo ist mit über 750.000 km² mehr als doppelt so groß wie Deutschland und auch größer als jedes andere europäische Land außer Russland. Die Küste der Insel ist insgesamt 4971 km lang und ist relativ unzugänglich, obwohl überwiegend flach, im Tief- oder auch Schwemmland.

Borneo liegt auf dem Äquator, der die Insel etwas südlich ihrer Mitte schneidet. Dem Klima entsprechend kann sich die natürliche Vegetation als tropischer Regenwald und ab einer bestimmten Höhe als Bergregenwald oder Nebelwald ausbilden. Auf der niedrigsten Höhe (an den Küsten) gehen die Wälder zum Teil direkt oder mit den Torfmoorwäldern als Zwischenzone in Mangrovensümpfe über. Damit ist Borneo, mit seinem Hügelland und niedrigeren Gebirgen (einige zu sumpfige oder zu hoch gelegene Bereiche ausgenommen) unter natürlichen Bedingungen das drittgrößte zusammenhängende Gebiet eines tropischen Tiefland-Regenwaldes der Erde, nach dem Amazonasgebiet und Zentralafrika (Kongobecken). Aus dieser Gegebenheit (und nicht etwa wie immer wieder erwähnt wird wegen der erschwerten Zugänglichkeit) resultiert auch die (traditionell; relativ) schwache Besiedlung.

Borneo profitiert nicht wie einige weitere Sundainseln vom Vulkanismus und weist deshalb weitestgehend nicht die typischen lessivierten oder sonst wenig fruchtbaren Tropenböden auf, auf denen die meisten tropischen Regenwälder stehen.

Diese dichten, als Wildnis erscheinenden Wälder sind jedoch nicht generell als Urwald zu betrachten, da schon die traditionellen Bewohner der Insel meist keine reinen Jäger und Sammler waren, sondern angepassten Brandrodungswanderfeldbau betrieben. Dieser ist bei geringer Bevölkerungsdichte für das Ökosystem zu vertragen, solange die Vegetation genug Zeit zur Regeneration hat und ausreichend große Rückzugsgebiete für sensible Arten bleiben. Bei schonender Bewirtschaftung ist es zum Teil schwierig zwischen Primär- und Sekundärwäldern zu unterscheiden (siehe auch Natürlichkeit von Wäldern). Seit den ersten Erschließungen der Kolonialzeit und mit den modernen Ausweitungen nicht nachhaltiger Nutzung und den Migrationen seit deren Ende haben sich diese Verhältnisse jedoch völlig gewandelt und die natürlichen Landschaften Borneos sind einer immer stärkeren Zerstörung ausgesetzt.

Die Oberfläche der Insel ist wenig gegliedert.