Buffalo

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Buffalo ist mit 278.349 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des US-Bundesstaates New York. In der Metropolregion Buffalo-Niagara leben über 1,1 Millionen Einwohner. Buffalo ist Verwaltungssitz des Erie County und liegt an der Nordostspitze des Eriesees nicht weit von den Niagarafällen entfernt. Heute ist Buffalo eine moderne Industrie- und Hafenstadt.

Der Name Buffalo stammt von „Buffalo Creek“ ab, welches 1759 bis 1760 erstmals auf einer Karte auftauchte; der Ursprung dieses Namens ist nicht belegbar.

Im deutschsprachigen Raum ist Buffalo vermutlich am bekanntesten durch das Gedicht John Maynard von Theodor Fontane. Eine an dieses Gedicht erinnernde Bronzetafel wurde 1997 in Buffalo enthüllt.

Die im Art-déco-Stil errichtete City Hall von Buffalo ist mit 115 Metern Höhe eines der höchsten öffentlichen Gebäude der Vereinigten Staaten. Es ist ins National Register of Historic Places aufgenommen, genauso wie etwa 160 weitere Objekte in der Stadt. Das von Frank Lloyd Wright geplante Darwin D. Martin House ist ein National Historic Landmark.

Geographie und Klima[Bearbeiten]

Buffalo liegt am östlichen Ende des Eriesees, gegenüber der kanadischen Stadt Fort Erie, am Beginn des Niagara Rivers, der den See entwässert und nordwärts fließend zum Ontariosee führt.

Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Fläche von 136,0 km2, davon entfallen 105,2 km2 auf Land und 30,8 km2 (= 22,66%) auf Gewässer.

Buffalo hat den sonnigsten und trockensten Sommer aller Großstädte im Nordosten der Vereinigten Staaten, der Niederschlag ist jedoch ausreichend, um die Vegetation grün und frisch zu halten. Die Sommer sind geprägt von langer Sonnenscheindauer (bis zu 65% der möglichen Zeit ist es sonnig), mäßiger Luftfeuchtigkeit und gemäßigten Temperaturen. Die Lage der Stadt am See, die im Winter zu enormen Schneemengen führen kann, wirkt sich im Sommer dahin aus, dass eine kühlende südwestliche Brise die Luft an heißen Tagen erträglich macht. Der Niederschlag ist mäßig und tritt meistens in der Nacht auf. Die Fläche des Eriesees wirkt sich stabilisierend aus, sodass im Juli Gewitter eher gehemmt werden. Im August sind die Regenfälle etwas häufiger und es ist wärmer und feuchter, weil das warme Seewasser die temperaturausgleichende Wirkung des Sees verringert.

Die Region unterliegt einem ziemlich feuchten Kontinentalklima, das aber durch die Großen Seen eine maritime Komponente hat. Die Übergangszeiten zwischen Sommer und Winter sind in Buffalo und dem Westen des Staates New York vergleichsweise kurz.

Die Winter sind im Westen des Bundesstaates allgemein kalt und schneereich, jedoch gleichzeitig wechselhaft und beinhalten Tauwetter und Regenfälle. Der Winter dauert recht lange, von Mitte November bis Anfang April. Dabei ist der Boden öfter zwischen Ende Dezember bis Anfang März schneebedeckt, wobei Perioden ohne Schnee nicht selten sind. Mehr als die Hälfte des jährlichen Schneefalles geht auf den Lake Effect zurück und ist örtlich begrenzt. Diese Niederschläge treten auf, wenn kalte Luft die relativ warme Seeoberfläche überquert und durch Sättigung Wolken und Niederschläge entstehen. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung erhalten die Gebiete südlich der Stadt mehr Lake-Effect-Schnee als die nördlichen Stadtgebiete. Schneefall tritt von Mitte Oktober an auf, hat seinen Höhepunkt im Dezember und hört schlagartig auf, wenn der See zwischen Mitte und Ende Januar zufriert. Der bekannteste und schwerwiegendste Schneesturm in der Geschichte Buffalos war der Blizzard of ’77. Dieser war streng genommen kein Lake-Effect-Ereignis, da der See zu dem Zeitpunkt zugefroren war, sondern das Ergebnis der Wirkung starken Windes auf die angehäuften Schneemengen an Land und auf der ebenen Eisfläche des Sees.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Region war ursprünglich durch die Ongiara besiedelt. Später erlangten die Seneca von den Irokesen die Kontrolle über die Gegend. Von 1797 bis 1838 erstreckte die Buffalo Creek Reservation sich über weite Teile des Stadtgebietes, und weit darüber hinaus. Joseph Ellicott, ein Agent der Holland Land Company, entwarf 1804 ein radiales Straßennetz und Rastersystem, das von seinem Zentrum wie die Speichen eines Fahrrades ausging. Während des Britisch-Amerikanischen Krieges wurde Buffalo durch britische Streitkräfte am 30.12.1813 niedergebrannt. Als am 04.11.1825 der Eriekanal vollendet war, lag Buffalo an strategisch günstiger Stelle am westlichen Ende des Kanalsystems. Damals hatte Buffalo etwa 2400 Einwohner. Der Kanal brachte einen Wachstumsschub der Bevölkerung und des Handels mit sich, sodass sich das dann schon 10.000 Einwohner zählende Buffalo 1832 als City inkorporierte.

Die Stadt Buffalo ist schon lange eine Heimat der Afroamerikaner. Das Einwohnerverzeichnis von 1828 nennt 59 „Namen von farbigen“ Familienoberhäuptern. 1845 begann der Bau der Macedonia Baptist Church (allgemein als Michigan Street Baptist Church benannt). Diese Kirchengemeinde der Afroamerikaner wurde zu einem wichtigen Treffpunkt des Abolitionismus. Das Bauwerk wurde am 12.02.1974 dem National Register of Historic Places hinzugefügt. Abolitionisten wie William Wells Brown ließen sich in Buffalo nieder. Buffalo wurde zu einem Endpunkt der Underground Railroad, von dem aus viele geflüchtete Sklaven nach Fort Erie, Ontario und damit in die Freiheit gelangten.

Während der 1840er Jahre setzte der Hafen Buffalos sein Wachstum fort. Das Transportvolumen von Gütern und Personen nahm zu, 93.000 Reisende jährlich brachen von Buffalos Hafen weiter auf den Großen Seen nach Westen auf. Der Transport von Weizen und kommerziellen Gütern führte zu einem weiteren Wachstum des Hafens. Einer der ersten dampfgetriebenen Weizensilos wurde hier erbaut, was ein schnelleres Entladen der Frachtschiffe ermöglichte.

Abraham Lincoln besuchte Buffalo im Februar 1861. Er wohnte im American Hotel an der Main Street zwischen Eagle Street und Court Street. Während des Sezessionskrieges nahm die Bevölkerung von 81.029 auf 94.210 im Jahr 1865 zu. Buffalo trug nicht nur mit einer großen Anzahl von Soldaten auf Seite der Unionstruppen zum Bürgerkrieg bei, sondern die Betriebe der Stadt produzierten notwendiges Kriegsmaterial, beispielsweise wurden Teile der Geschütztürme des Panzerschiffes USS Monitor durch die Niagara Steam Forge Works hergestellt.

Vor Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten die örtlichen Mühlen zu den ersten Unternehmen, die von der durch den Niagara River erzeugten elektrischen Energie profitierten. Damals erwarb die Stadt ihren Spitznamen „City of Light“, da die elektrische Beleuchtung weitverbreitet war. Schon 1881 wurden in Buffalo die ersten elektrisch betriebenen Straßenlaternen in den Vereinigten Staaten aufgestellt. In der Frühzeit der Automobilgeschichte wurden hier etwa die Fahrzeuge von Pierce-Arrow gebaut.

US-Präsident William McKinley wurde am 06.09.1901 beim Besuch der Pan-American Exposition niedergeschossen und dabei schwer verletzt. Er starb in der Stadt acht Tage später, und Theodore Roosevelt wurde im Wilcox Mansion als 26. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.

Die Verbindung nach Fort Erie, die sogenannte Peace Bridge, wurde 1927 eröffnet. Der großzügig ausgestattete Bahnhof Buffalo Central Terminal wurde nur einige Wochen vor dem Schwarzen Donnerstag fertiggestellt.

Mit der Eröffnung des Sankt-Lorenz-Seeweges im Jahr 1957, durch den die Stadt von den Handelsrouten abgeschnitten wurde, durch die Deindustrialisierung sowie den landesweiten Trend zur Stadtflucht begann die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt zu schwinden. Viele Industriebetriebe mussten schließen. Buffalo, dessen höchste Einwohnerzahl in den 1950er Jahren bei mehr als einer halben Million Personen lag, verzeichnete seitdem einen deutlichen Bevölkerungsrückgang von über 50 Prozent.

Bei einem Amoklauf in einem Supermarkt der Kette Tops im Mai 2022 in der Jefferson Avenue erschoss der 18-jährige Payton S. Gendron zehn Afroamerikaner und verletzte drei weitere Personen. Das Viertel war überwiegend von Afroamerikanern bewohnt.