Chaldäer

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Die Chaldäer (auch: Kaldäer) waren ein semitisches Volk in Südmesopotamien im 1. Jahrtausend v. Chr. Unabhängig davon existierte ein gleichnamiges Volk an den Ufern des Vansees in Ostanatolien. Diese Chaldaoi und die Chaldäer wurden in den antiken Quellen immer wieder verwechselt, da das Volk von Urartu am Vansee den Gott Chaldi verehrte. Die Geschichte beider Völker verlief aber völlig unabhängig voneinander.

Herkunft und Bezeichnung[Bearbeiten]

Die babylonischen Chaldäer (akkadisch kurḪašdu, hebräisch kasdîm, aramäisch kaldanajje) sprachen eine semitische Sprache und drangen von der Küste des Persischen Golfes her in Babylonien ein. Sie hatten möglicherweise weitreichende Verbindungen über den Oman bis nach Jemen, weshalb derzeit drei Theorien über ihre Herkunft diskutiert werden:

Im 8. Jahrhundert v. Chr. passten sich lokale chaldäische Bevölkerungsgruppen den Riten und der Lebensweise der Aramäer in ländlichen Gebieten an. Ebenso übernahmen sie deren Sprache. Zu Beginn der neubabylonischen Dynastie, um 625 v. Chr., war der allgemeine Assimilierungsprozess weit fortgeschritten, sie waren teils aramaisiert und teils babylonisiert, sodass eine Identifizierung der ursprünglichen Chaldäer nicht mehr einfach möglich war.

Quellen[Bearbeiten]

  • Daniel G. Brinton: The Protohistoric Ethnography of Western Asia. In: Proceedings of the American Philosophical Society 34/147, 1895, S. 71–102.