Frühdynastische Periode

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Die 'Frühdynastische Periode Ägyptens (3.100–2.686 v. Chr.), auch Frühzeit, Thinitenzeit oder Archaische Zeit genannt, ist eine Epoche der altägyptischen Geschichte und schließt sich an die Prädynastische Periode an. Zu ihr zählen hier die 1. und 2. Dynastie der Könige (Pharaonen), wohingegen die 3. Dynastie bereits zum Alten Reich gehört.

Beginn[Bearbeiten]

Die Frühdynastische Periode beginnt mit der Vereinigung Ober- und Unterägyptens unter Menes, dessen Leben mythologisch ausgeschmückt überliefert wurde. Hier findet sich auch der Ursprung der über fast 3.000 Jahre andauernden Regierung durch Könige, die als von Göttern abstammend betrachtet wurden.

Durch Anwendung der Radiokarbonmethode ermittelte Daten führen Forscher nunmehr zu der Ansicht, dass die Chronologie der Prädynastik bis einschließlich der 1. Dynastie der Frühdynastischen Periode präzisiert und hinsichtlich der Zeitlinie auch korrigiert werden sollte.

1. Dynastie[Bearbeiten]

Für die erste Dynastie gilt die historische Herrscherabfolge als gesichert. Erster König war Menes oder Narmer, letzter Herrscher war Qaa, insgesamt werden der Dynastie acht Herrscher zugeordnet. Alle diese Regenten ließen sich in Abydos bestatten. Bis zum Ende der 1. Dynastie war es Tradition, dass die engste Verwandtschaft sowie hochrangige Bedienstete dem König in den Tod folgen mussten. Sie wurden in kleinen, fast quadratischen Nebengräbern direkt am Königsgrab beigesetzt.

Eine besondere historische Rolle spielt Königin Meritneith zu Beginn der Regierungszeit des Königs Den. Tonsiegel aus ihrem Grab in Abydos sowie die außergewöhnlich große Grabanlage mit eigenem Kultbezirk und eigener Grabstele königlichen Formats lassen den Schluss zu, dass sie eine Zeit lang die Regierungsgeschäfte für König Den übernahm und leitete, da Letzterer wohl noch zu jung für das Königsamt war. Den teilte sich also den Königsthron mit seiner Mutter. Ähnlich gelagerte Fälle sind auch für die Königinnen Nofrusobek (12. Dynastie) und Hatschepsut (18. Dynastie) bekannt.

Die erste Dynastie ist von zahlreichen verwaltungstechnischen Neuerungen geprägt. So erscheinen erstmals Titel wie Hatia, Adj-mer und Iripat für hohe Beamte und Angehörige des Königshauses. Unter König Hor-Den wird der Königstitel Nisut-Biti eingeführt, sein Nachfolger Anedjib ergänzt diesen durch den Titel Nebuj. Jeder Herrscher der ersten Dynastie ließ eigene königliche Residenzen errichten. Die Außenpolitik war vom Tauschhandel mit Nachbarreichen wie Syrien, der Levante und Nubien geprägt. Gegen das im Westen gelegene Nachbarreich Libyen ging Ägypten wiederholt militärisch vor.

Für das Ende der ersten Dynastie vermuten Ägyptologen wie Wolfgang Helck, Peter Kaplony und Dietrich Wildung Thronwirren, während derer der Königsfriedhof von Abydos Opfer von Plünderern und Brandstiftern wurde. In diese Zeit fallen die Namen von obskuren Herrschern wie Seneferka, Sechet und „Vogel“.