Furlanische Sprache

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Das Furlanische, auch Friaulisch oder Friulanisch genannt (furlanisch furlan, italienisch friulano), ist eine romanische Sprache. Furlanisch wird im italienischen Friaul von etwa 600.000 Menschen gesprochen und ist dort als regionale Amts- und Schulsprache anerkannt. Es wird auch als Literatursprache genutzt.

Nach einigen Forschern bildet das Furlanische mit dem (Dolomiten-)Ladinischen und dem Bündnerromanischen die Gruppe der rätoromanischen Sprachen. Diese Theorie ist jedoch bis heute sehr umstritten (siehe Questione Ladina).

Fast alle Sprecher des Furlanischen beherrschen auch die italienische Sprache.

Auch die in der Gegend von Görz lebenden Slowenen und die Angehörigen der kleinen deutschsprachigen Minderheit im Friaul nutzen mehrheitlich Furlanisch als Zweit- oder Drittsprache neben Slowenisch oder Deutsch und neben Italienisch.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Ursprünge des Friaulischen sind äußerst unklar. Ein Streitpunkt ist dabei der Einfluss des um Aquileia gesprochenen Lateins; von einigen Seiten wird behauptet, dass diverse Merkmale später ins Friaulische übernommen wurden. Allerdings weisen die in dieser Gegend gefundenen Inschriften lediglich auf Abweichungen vom Standard-Latein hin, von denen die meisten im restlichen Römischen Reich ebenfalls geläufig waren. Die ersten Einwohner Friauls waren nach Norditalien eingewanderte keltische Karnier, daher war in der Region bis zur Ankunft der Römer im Jahr 181 v. Chr. eine Varietät des Keltischen am weitesten verbreitet. Der Anteil des keltischen Substrats am modernen friaulischen Wortschatz ist gering; lediglich die Ortsbezeichnungen lassen oft keltischen Ursprung erkennen (z. B. Ortsnamen auf „-acco“ oder „-icco“). Der Einfluss des Langobardischen ist ebenfalls sehr gering, woraus geschlossen werden kann, dass sich das Friaulische um das Jahr 1000 entwickelte, etwa zur selben Zeit wie andere Dialekte, die sich vom Standard-Latein abspalteten (siehe Vulgärlatein). Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen des Friaulischen sind in Verwaltungsakten des 13. Jahrhunderts zu finden. Diese Aufzeichnungen tauchen im folgenden Jahrhundert häufiger auf, als auch erste literarische Zeugnisse in Erscheinung treten (so z. B. die „Frammenti letterari“).

Quellen[Bearbeiten]

  • Franc Fari (Hrsg.): Manuâl di lenghistiche furlane. Forum, Udine 2005, ISBN 88-8420-354-6.