Kolyma

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Die Kolyma ist ein Strom im russischen Föderationskreis Ferner Osten im Nordosten Sibiriens. Er mündet in die Ostsibirische See, ein Randmeer des Arktischen Ozeans. Nominell ist er 2129 km lang, hydrologisch mit seinem Quellfluss Kulu sogar 2513 km. Die Kolyma fließt durch drei Rajons der Oblast Magadan und die drei östlichsten Ulusse der Republik Sacha (Jakutien).

Verlauf[Bearbeiten]

Das Einzugsgebiet des Flusses hat eine Größe von 647.000 km². Die Wasserführung der Kolyma am Unterlauf bei Kolymskoje schwankt zwischen Minimalwerten im Winter, wenn sie bis in die Tiefe zugefroren ist (30,6 m³/s im April 1979) und Spitzenwerten in den kurzen Sommern, wenn der Dauerfrostboden oberflächlich auftaut (26.201 m³/s im Juni 1985). Mitte Oktober, seltener Ende September, friert die Kolyma vollständig zu und taut in der zweiten Maihälfte bis in den Juni hinein auf. Das Brechen des Eises dauert zwei bis 18 Tage, begleitet von massivem Eisgang und Eisstau. Die jährliche Sedimentfracht beträgt 5,5 Millionen Tonnen.

Entgegen weit verbreiteten Aussagen entspringt sie nicht im Kolymagebirge, sondern an der Nahtstelle zwischen dem Tscherskigebirge und dem Suntar-Chajata-Gebirge. Ihr Hauptquellfluss Kulu entsteht an der Nordostflanke des Suntar-Chajata-Gebirges. Zwei weitere Quellflüsse entspringen am Südrand des Hochlands von Oimjakon auf der Südabdachung der Hauptverbindungs-Bergkette zwischen den eben genannten Hochgebirgen.

Oberhalb von Debin, wo die Fernstraße R504 Kolyma (traditionell auch als Kolymatrakt oder Kolymatrasse bezeichnet) von Magadan über Ust-Nera nach Jakutsk auf der ersten von zwei Brücken den Fluss quert, wurde die Kolyma durch Staudamm mit dem Kolyma-Wasserkraftwerk zu einem Stausee aufgestaut. Ab hier ist sie mit kleineren Schiffen zu befahren. Die zweite Brücke steht bei Ust-Srednekan, wo sich ein Hafen (insbesondere für die Kohleverschiffung) befindet. Von dort an ist die Kolyma auch für größere Kähne schiffbar.

Von dort aus fließt die Kolyma zuerst ein kleines Stück in Richtung Südosten, um am Ende des Tscherskigebirges und an der Südseite des Pik Aborigen in Richtung Nordosten abzuknicken. Fortan fließt sie nordöstlich des goldreichen Kolymagebirges weiter in Richtung Nordosten. Dann tritt der Flusslauf – nordwestlich dem Jukagirenplateau entlang fließend – in das sumpfige Ostsibirische Tiefland ein, in welchem er weiterhin in Richtung Nordosten verläuft. Westlich des Anjuigebirges mündet der Fluss im Kolyma-Tiefland mit einem 150 km breiten und 100 km langen Mündungsdelta, in dem die beiden Hauptarme jeweils einen etwa gleich langen Ästuar ausbilden, in die Ostsibirische See.

Verwaltungsmäßig haben nominell sechs, hydrologisch sogar sieben Rajons Anteil am Flusslauf: Der größte Quellfluss Kulu entspringt im Norden des Rajons Ochotski der Region Chabarowsk. Das übrige Quellgebiet mit dem Quellfluss Ajan-Jurjach liegt im Westen des Rajons Sussumanski der Oblast Magadan. Aus diesem fließt sie in den Rajon Jagodninski mit dem Ort Debin an der Fernstraße R504 Kolyma. Als dritten Rajon der Oblast durchfließt sie den Rajon Srednekanski und erreicht dann die Republik Sacha. Dort fließt sie durch den Ulusse Werchnekolymski und den Srednekolymski und erreicht im Nischnekolymski (wörtlich entsprechend „Ober-“, „Mittel-“ und „Unter-Kolyma-Ulus“) das Meer.