Markgräflerland
Das Markgräflerland ist eine Region in Baden-Württemberg im äußersten Südwesten Deutschlands; sie grenzt im Westen an Frankreich und im Süden an die Schweiz.
Unter verschiedenen Aspekten werden jeweils verschiedene Regionen mit „Markgräflerland“ bezeichnet:
- Das historische Territorium, das 400 Jahre später „Markgräflerland“ genannt wurde, zieht sich südöstlich weit ins Wiesental hinauf und hatte Exklaven nördlich Bad Krozingen. Es entstand am 8. September 1444 durch den Zusammenschluss der Herrschaften Rötteln und Badenweiler sowie der Landgrafschaft Sausenburg und war im Besitz der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, einer Nebenlinie des Hauses Baden und nach deren Erlöschen der Markgrafen von Baden, später der Markgrafen von Baden-Durlach. Hier griff 1556 die Reformation, wodurch es zu einer protestantischen Insel im sonst römisch-katholischen Vorderösterreich wurde
- Die Naturräume Markgräfler Rheinebene von Weil bis Neuenburg bzw. Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach sowie Markgräfler Hügelland
- Der Weinbaubereich mit der Herkunftsbezeichnung „Markgräflerland“ vom Hochrhein im Süden bis südlich Freiburg im Breisgau
Geographie[Bearbeiten]
Im heutigen Sprachgebrauch wird mit dem Begriff Markgräflerland vor allem das Oberrheingebiet mit den Weinbergen südlich Freiburg im Breisgau bis Basel bezeichnet. Historisch betrachtet verläuft die Nordgrenze der Region etwa 20 km südlich von Freiburg ungefähr in einer Linie von Heitersheim bis Sulzburg entlang des Sulzbachs. Weitere Abgrenzungen bilden die im Rhein verlaufenden Staatsgrenzen: im Süden bei Kleinbasel zur Schweiz, im Westen zum Elsass (Frankreich); außerdem im Osten der Schwarzwald.
Zur Region gehören somit vor allem die südwestlichen Ausläufer des Schwarzwalds mit seiner Vorbergzone hinein in die Rheinebene, z. B. das Kandertal und das untere und mittlere Wiesental: wo sich dieses zum Oberrheintal öffnet, liegt Lörrach, die größte Stadt des Markgräflerlands, welche auch als „Hauptstadt“ der Region bezeichnet wird. Markante Erhebungen sind der Hochblauen (1165 m), die Hohe Möhr (988 m) und der Tüllinger Berg (460 m).
14 Kilometer Wiesental-aufwärts liegt Schopfheim, die älteste Stadt des Markgräflerlands: Es liegt somit größtenteils im Landkreis Lörrach, der nördliche Teil ab Auggen liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Größere Flüsse bzw. Bäche sind die Wiese, die Kander und der Klemmbach (Müllheim/Oberweiler).
Bis 1803 glich das Markgräflerland politisch einem Flickenteppich. Orte wie Schliengen gehörten bis dahin zum Hochstift Basel, das Fürstentum Heitersheim mit seinen Orten war selbstständig. Hauptsächlich aber war das Markgräflerland von Vorderösterreich und Frankreich umgeben. Lange Zeit wurde die Geschichte der Region durch verschiedene Adelsgeschlechter geprägt: die Zähringer, die Staufer, die Röttler, die Sausenberger, die Hachberger.
In Müllheim residierten die Vögte der Markgrafen von Baden; die Stadt Neuenburg am Rhein ist eine Gründung der Zähringer und alte Zoll- und Verkehrsstation an einer früheren Furt über den Rhein.