Monotheismus

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Der Begriff Monotheismus bezeichnet Religionen bzw. philosophische Lehren, die einen allumfassenden Gott kennen und anerkennen. Damit werden diese in der Religionswissenschaft vom Polytheismus unterschieden, der viele Götter kennt und verehrt. Religionen, die viele Götter kennen, aber einem von diesen den Vorrang (als allein zu verehrenden Gott) einräumen, bezeichnet der Begriff Henotheismus.

Beispiele und Ausprägungen[Bearbeiten]

Zeitgenössische monotheistische Religionen sind das Judentum, das Christentum, der Islam, der Sikhismus, das Bahaitum, das Jesidentum sowie der Zoroastrismus. Teils finden in historischer Betrachtung der Zoroastrismus als eine dualistische und die Anfänge des jüdischen Glaubens als eine henotheistische Religion Berücksichtigung. Nach Ansicht der meisten Ägyptologen finden sich nachweisbare geschichtliche Vorformen des Monotheismus im 14. Jahrhundert v. Chr. im Alten Ägypten unter der Regentschaft von Pharao Echnaton (Amenophis IV.). Er erhob Aton zum alleinigen Gott. Da er jedoch die Existenz der traditionellen Gottheiten nicht bestritt und deren Kult nur teilweise verbieten ließ, bewerten andere Ägyptologen diese Frühformen als temporären Henotheismus, der jedoch einen vorübergehenden Einschnitt in den Polytheismus darstellte. Jan Assmann bezeichnet diesen Einschnitt als „implizierten Monotheismus“, der nicht die harte Definition des späteren, abrahamitischen Monotheismus erfülle. Erik Hornung jedoch sieht in den äygptischen Religionen insgesamt eine Tendenz zu einem „impliziten Monotheismus“.

Auch der vorsokratische Philosoph Xenophanes von Kolophon vertritt in seinem Buch „Über die Natur“ die Auffassung einer Gottheit hinter allem, die unveränderlich, ewig, vollkommen und allumfassend ist. Dabei ließ er die vielen Götter mit ihren lokalen Bezügen gelten, vertrat also nach Assmann einen „impliziten Monotheismus“.

Die gardnerische Wicca-Hohepriesterin und Autorin Patricia Crowther führt ihre pantheistische Weltsicht als Wicca ebenfalls auf ein Prinzip des göttlichen All-Einen zurück, das sie Dryghten nennt. Die Bezeichnung Dryghten übernimmt sie aus altenglischen Bibeltexten, wo es als Benennung für Jahwe vorkommt, wobei Crowther eine vorchristliche Wortgeschichte vermutet. Crowthers Konzept des Dryghten fügt Wicca einen monotheistischen Aspekt hinzu und korrespondiert mit Überlegungen zum ursächlichen Beweger bei Gerald Gardner. Da Wicca zwar traditionsgebunden, aber nicht dogmatisch strukturiert ist, teilen nicht alle Wicca diesen monotheistischen Aspekt.

Eine weitere monotheistische Religionsgemeinschaft sind die Mandäer.

Der Monotheismus ist eine Form des Theismus.