Oblast Kaliningrad

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Die Oblast Kaliningrad, auch Kaliningrader Gebiet genannt, ist die westlichste Oblast der Russischen Föderation. Sie ist eines der kleinsten Föderationssubjekte und zugleich die kleinste Oblast Russlands. Die Oblast hat knapp 1.030.000 Einwohner und ist mit 15.125 km² Fläche etwas kleiner als Schleswig-Holstein. In Russland wird das Gebiet häufig als Bernsteinland bezeichnet, was auf seinen Reichtum an Bernstein hinweist.

Hauptstadt ist Kaliningrad, das ehemalige Königsberg (Preußen). Das Gebiet der Oblast umfasst etwa das nördliche Drittel des ehemaligen Ostpreußens (d. h. das ehemalige Gebiet der Provinz ohne das litauische Memelland und die polnischen Gebiete Ermland, Masuren und Oberland). Als Exklave, von der Erreichbarkeit über die freie internationale Ostsee abgesehen, ist die Oblast von Litauen und Polen umgeben. Zwischen Litauen und dem weiter östlichen Kernland liegen noch Belarus bzw. Lettland, sodass die Landverbindung vom Kernland zur Oblast durch zwei fremde Staaten führt.

Das Gebiet spielt für Russland eine wichtige Rolle für seine Baltische Flotte mit Sitz in Baltijsk.

Geografie[Bearbeiten]

Grenzen[Bearbeiten]

Die Oblast Kaliningrad wird im Westen von der Ostsee begrenzt, durch die Memel im Norden, die Šešupė, Širvinta und Liepona im Osten von Litauen (der Grenzabschnitt entlang der drei letztgenannten Flüsschen existiert in seinem Verlauf seit dem 13. Jahrhundert und zählt zu den am längsten unverändert bestehenden Grenzen Europas). Im Süden grenzt die Oblast an Ermland-Masuren in Polen. Diese Grenze verläuft fast schnurgerade von der Frischen Nehrung nördlich von Krynica Morska (Kahlberg) nach Osten bis zur Südspitze des Wystiter Sees.

Quellen[Bearbeiten]

  • Stefan Berger (Hrsg.): Kaliningrad in Europa. Nachbarschaftliche Perspektiven nach dem Ende des Kalten Krieges (= Veröffentlichungen des Nordost-Instituts, Band 14). Harrassowitz, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-447-06163-6.