Ostalpen

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Ostalpen ist die Bezeichnung für den östlichen Teil der Alpen. Sie umfassen die Gebirgszüge östlich einer gedachten Linie vom Bodensee entlang des Rheins über den Splügenpass zum Comer See. Im Vergleich zu den Westalpen sind sie niedriger und sanfter, mit weniger hohen Pässen. Die Ostalpen durchziehen von der Schweiz und Liechtenstein aus ganz Österreich, von Vorarlberg bis hin zum Burgenland und erreichen ungarisches Gebiet sowie den Nordrand Italiens bis nach Slowenien. Sie durchstreifen auch Deutschland, wo sie den gesamten Alpenanteil bilden.

Einführung[Bearbeiten]

Die Ostalpen sind niedriger als die Westalpen, ebenso erreichen die meisten ihrer Pässe nicht so große Höhen wie die der Westalpen. Der Alpenbogen im Osten verläuft weniger gekrümmt als der Westalpenbogen. Die Ostalpen zeigen in ihrem Westbereich eine stark südwestvergente Querfaltung, die sich bis Verona ausbaucht. Der Mittelteil ist deutlich ost-west-laufend gegliedert, diese Längstalfurchen der großen Alpenflüsse Inn, Salzach, Enns, Etsch/Eisack, Gail/Drau sowie Mur/Mürz, die den tektonischen Störungen folgen, zerlegen die Ostalpen in charakteristische Ketten. Gegen Osten fächern sich diese Ketten auf, die mehrere große Randbuchten umschließen (Wiener Becken, Grazer Becken und andere). Sie wenden sich im Norden, wo sie sich bis auf wenige Kilometer der böhmischen Masse nähern, nordöstlich gegen die Karpaten (bis zu 6 Kilometer in die Tiefe gesunken). In der Mitte taucht ein Ausläufer ins Pannonische Becken ab. Die Südketten wenden sich nach Süden und gehen nahe der oberen Adria in das Dinarische Gebirge über. Insgesamt sind die Ostalpen breiter und vielfältiger gegliedert als die Westalpen, sodass bei der Alpenüberquerung oft 2 bis 4 Pässe zu überwinden sind.

Die meisten der Ostalpenflüsse zeigen plötzliche Durchbruchstäler nach Norden oder Süden, die die Ostalpen auch in Längsrichtung in etliche Gruppen gliedern. Das größte inneralpine Senkungsfeld ist das Klagenfurter Becken. Die Ostalpen sind reich an Seen (Salzkammergut, Kärntner Seen) und Mooren. Der höchste Berg der Ostalpen ist der Piz Bernina, der mit 4.049 m ihren einzigen Viertausender darstellt.

Folgende Staaten haben Anteil an den Ostalpen (gereiht nach Gebirgsfläche):

Mit ca. 50 km² Flächenanteil am Ödenburger Gebirge sowie ca. 60 km² am Günser Gebirge hat auch Ungarn einen sehr kleinen Anteil an den Ostalpen (höchste Erhebung im Ödenburger Gebirge: Magas-bérc, 553 m, zur Hälfte noch in Österreich liegend. Im Günser Gebirge: Geschriebenstein, 884 m, ebenso zur Hälfte noch in Österreich liegend).

Gliederung der Ostalpen[Bearbeiten]

Geomorphologische Gliederung[Bearbeiten]

Die Zuordnung in Nord-, Zentral- und Südalpen stützt sich auf die großen Längstalzüge. Diese folgen zwar oft den Gesteinsgrenzen, durchschneiden aber stellenweise die Zonen. Die Feineinteilung folgt meistens den Tälern. In den Ostalpen werden so die vorwiegend kristallinen Zentralalpen durch große Tälerlinien von den nördlich und südlich liegenden Systemen – insbesondere den Nördlichen und Südlichen Kalkalpen – getrennt.