Ungarn

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Ungarn ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa mit rund 9,7 Mio. Einwohnern. Das Land liegt im Pannonischen Becken und wird von der Donau durchflossen. Es grenzt im Norden an die Slowakei und die Ukraine, im Osten an Rumänien, im Süden an Serbien und Kroatien, im Westen an Slowenien und Österreich. Hauptstadt und größte Stadt ist Budapest. Weitere Großstädt sind: Debrecen, Szeged, Miskolc, Pécs und Győr.

Ungarn wurde am 23.10.1989 als einer der ersten Ostblock-Staaten eine Demokratie und trat 1999 der NATO bei. Seit 2004 ist das Land Mitglied der Europäischen Union und bildet darin zusammen mit Polen, Tschechien und der Slowakei die Visegrád-Gruppe.

Seit 2010 regiert der rechtspopulistische Ministerpräsident Vikor Orbán das Land, Ungarn wird wieder zunehmend autoritär regiert. Erstmals seit bestehen der EU leitete die Europäische Kommission 2022 ein Rechtsstaatsverfahren gegen ein Mitgliedsland ein. Das Europäische Parlament sprach erstmals einem Mitgliedsland ab eine Demokratie zu sein. Ende 2022 blockierten die EU-Staaten aus diesem Grund erstmalig die Auszahlung von mehreren Milliarden Euro an das Land.

Geographie[Bearbeiten]

Ungarn besteht aus 19 Komitaten und der Hauptstadt Budapest. Im Westen, an Österreich grenzend, liegen die Komitate Győr-Moson-Sopron und Vas, die landschaftlich besonders durch ihre Voralpenhügel gekennzeichnet sind. Etwas weiter im Osten, beim Plattensee, liegen die Komitate Veszprém, Somogy und Fejér und nördlich davon das Komitat Komárom-Esztergom. Diese Gegend ist vor allem wegen des Bakonygebirges bekannt. Weiter östlich befinden sich die Hauptstadt Budapest, mit dem umliegenden Komitat Pest und dem Komitat Bács-Kiskun im Süden. Dominiert wird diese Gegend vom Pilisgebirge und von der Donau.

Noch weiter östlich befinden sich die Komitate Heves, Jász-Nagykun-Szolnok und Csongrád-Csanád. Diese Gegend ist der Zwischenraum zwischen der Donau und der Theiß (ungarisch: Tisza). Im Süden der Region finden sich kleine Steppen. Im Norden befindet sich das Mátra-Gebirge mit dem höchsten Berg Ungarns, dem Kékes. Am östlichen Rand des Landes befinden sich die Komitate Borsod-Abaúj-Zemplén, Szabolcs-Szatmár-Bereg, Hajdú-Bihar und Békés. Diese Gegend wird von der Puszta im Süden und dem Bükk in Borsod-Abaúj-Zemplén dominiert.

Die Außengrenze mit den 7 Nachbarstaaten ist 2.246 km lang, davon 356 km mit Österreich, 679 km mit der Slowakei, 137 km mit der Ukraine, 453 km mit Rumänien, 164 km mit Serbien, 355 km mit Kroatien und 102 km mit Slowenien.

Tiefebenen[Bearbeiten]

Die Donau teilt Ungarn in das westliche Transdanubien mit der Kleinen Ungarischen Tiefebene (ungarisch Kisalföld) und in die von der Theiß durchflossene Große Ungarische Tiefebene (ungarisch Alföld) im zentralen und östlichen Teil des Landes. Die fruchtbare Kleine Ungarische Tiefebene im Nordwesten Ungarns besteht hauptsächlich aus dem Becken von Győr (Raab). Die abwechslungsreiche Landschaft wird bestimmt durch leicht welliges Terrain, kleine Hügel und zerschnittene Platten. Auf den fruchtbaren Lössböden kann dank des milden Klimas intensiv Landwirtschaft betrieben werden.

Die Große Ungarische Tiefebene nimmt nahezu die Hälfte des gesamten Staatsgebiets Ungarns ein. Sie ist eine ebene, weiträumige Fläche und ist mit in vorgeschichtlicher Zeit aufgeschütteten Geröllen und Sanden bedeckt. Sie ist entlang der Theiß von Auenlandschaften durchzogen und mit einzelnen Waldinseln durchsetzt. Die Trockenlegung der Auen und die Rodung der Wälder haben zur Versalzung der Böden geführt. So entstand die typische Puszta mit Ziehbrunnen, Einzelgehöften und extensiver Weidewirtschaft. Aufgrund aufwändiger Bewässerungsmaßnahmen entstanden fruchtbare Böden, die den Anbau von Tabak, Mais und Sonnenblumen ermöglichen. Der Nationalpark Hortobágy wurde geschaffen, um die ursprüngliche Puszta-Landschaft zu schützen.

Gebirge[Bearbeiten]

Die ungarischen Mittelgebirge verlaufen vom Zemplén-Gebirge im Nordosten bis zum Bakonywald im Westen. Fast alle Mittelgebirge in Ungarn tragen in höheren Lagen dichten Laubwald. Die Hänge und Becken sind mit fruchtbaren Böden bedeckt, die Acker-, Obst- und Weinbau ermöglichen. Thermalquellen, die an den Rändern der Mittelgebirge auftreten, sind Zeugnisse eines vergangenen und lebhaften Vulkanismus. Dies bestätigen auch die vulkanischen Gesteine des Bakonywaldes und des Mátra-Gebirges im Norden. Bis auf diese Ausnahmen bestehen die sonstigen Mittelgebirge in Ungarn aus Dolomit und Kalkstein. Das bewaldete Mecsekgebirge im Südwesten nördlich von Pécs erhebt sich inselartig auf bis zu 682 m. Im Mátra-Gebirge liegt die mit 1.014 m höchste Erhebung Ungarns, der Kékes.

Höhenverhältnisse: