Pax Romana

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Als Pax Romana („Römischer Frieden“) oder Pax Augusta (lateinisch für „Frieden des Augustus“) wird eine etwa 200–250 Jahre lange Periode des Römischen Reichs bezeichnet, die trotz einzelner Aufstände und kurzer Bürgerkriege insgesamt von innerem Frieden und Stabilität geprägt war. Als Garanten des inneren Friedens fungierten die Kaiser (Augusti). Diese Phase begann 27 v. Chr. mit dem Ende der römischen Bürgerkriege und der res publica libera unter dem ersten römischen Kaiser Augustus, der eine faktische Alleinherrschaft (Prinzipat) begründete, und endete entweder 192 n. Chr. mit dem Tod des Kaisers Commodus oder 235 n. Chr. mit dem Ende der severischen Dynastie (siehe auch Optimum der Römerzeit). Das Schlagwort Pax Romana oder, häufiger, Pax Augusta, meinte dabei stets vor allem inneren Frieden, also die Abwesenheit von Bürgerkrieg.

Befriedung durch Augustus[Bearbeiten]

Im Vergleich zum vorangegangenen Jahrhundert, als die Römische Republik in langen Bürgerkriegen untergegangen war, während im Osten die einstige Ordnung der hellenistischen Welt zerbrach, und im Unterschied zur Herrschaft vieler später Kaiser brachte das frühe Prinzipat Rom, Italien und den meisten Provinzen tatsächlich eine lange währende Zeit von innerem Frieden, Stabilität, Sicherheit und Wohlstand. Nach den Verheerungen der Bürgerkriege blühte die Wirtschaft ebenso auf wie Kunst und Kultur. Die Zeit brachte Dichter wie Vergil, Horaz, Ovid und Properz, Geschichtsschreiber wie Titus Livius oder Architekten wie Vitruv hervor.

Rom wandelte sich, wie Augustus meinte, von einer Stadt aus Ziegeln in eine Stadt aus Marmor. Beeindruckende architektonische Zeugnisse dieser Zeit haben sich bis heute erhalten, etwa das Marcellustheater, das von Agrippa erbaute und unter Kaiser Hadrian erneuerte Pantheon und nicht zuletzt Augustus’ Mausoleum und die Ara Pacis, der Friedensaltar aus dem Jahre 9 v. Chr., der auf einem Relief eine Prozession der kaiserlichen Familie zeigt und den Wohlstand des befriedeten Imperiums feiern soll.

Mit dem inneren Frieden kontrastierte aber spätestens seit dem Jahr 16 v. Chr. die Serie von Kriegen, die an den Grenzen geführt wurden. Das Reich expandierte unter Augustus in einem Maß wie nie zuvor und nie wieder danach. Neben dem reichen Ägypten und Galatia wurden ihm Provinzen an Rhein und Donau hinzugefügt, deren Eroberung nur mit der Galliens durch Julius Caesar vergleichbar war. Krieg gegen äußere Feinde wurde nicht als Widerspruch zur Pax Augusta betrachtet. Deshalb konnte sich Augustus, unter dem das Imperium sehr umfassende Eroberungskriege führte, dennoch als Friedenskaiser feiern lassen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Klaus Bringmann: Krieg und Frieden. Pax Augusta und römischer Weltherrschaftsanspruch. In: LWL-Römermuseum Haltern am See (Hrsg.): Imperium. 2000 Jahre Varusschlacht. Theiss, Stuttgart 2009, S. 80 ff.