Römische Bürgerkriege

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Als Epoche der Römischen Bürgerkriege werden die Jahre zwischen 133 und 30 v. Chr. bezeichnet, in denen die Römische Republik zunächst in eine schwere Krise geriet und schließlich unterging. Sie begann mit den gescheiterten Gracchischen Reformen. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen bildete sich der zunehmend gewaltsame Gegensatz zwischen den senatsnahen Optimaten und den Popularen aus, die sich stärker auf die Volksversammlung stützten. Zu Bürgerkriegen kam es 83/82 v. Chr. zwischen Marius und Sulla, von 49 bis 45 v. Chr. zwischen Caesar und Pompeius und von 44 bis 31 nach Caesars Ermordung. Die Epoche endete mit der Errichtung der Monarchie in Form des Prinzipats unter dem ersten römischen Kaiser Augustus.

Ursachen[Bearbeiten]

Ursache der Krise der Republik waren hauptsächlich die militärischen Erfolge des Römischen Reichs. Dessen Aufstieg zur beherrschenden Macht des Mittelmeerraums und die enorme Vergrößerung seines Staatsgebiets erzeugte tiefgreifende soziale Spannungen zwischen verschiedenen Interessengruppen des Reiches: den adeligen Großgrundbesitzern, den römischen Kleinbauern, der anwachsenden städtischen Ritterschicht (Eques), insbesondere in Rom selbst, und den mächtiger werdenden Heerführern des Reiches.

Teile der römischen Nobilität, die im Senat durch die Gruppierung der Optimaten vertreten wurde, gelangten durch das Anwachsen ihres Landbesitzes und den Zustrom an Sklaven aus den eroberten Gebieten zu enormem Reichtum, der durch Geldgeschäfte noch weiter vermehrt wurde. Die Bauern, die als Legionäre die Eroberungen erst ermöglicht hatten, verarmten dagegen zunehmend. Sie konnten ihre Höfe wegen des Dienstes in den Legionen entweder gar nicht bewirtschaften oder waren, weil sie sich keine Sklaven leisten konnten und nur über geringe Anbauflächen verfügten, gegenüber den Latifundien-Besitzern nicht konkurrenzfähig. Viele von ihnen stiegen ins städtische Proletariat ab und wurden so zu einem interessanten Wählerreservoir innerhalb Roms. Ihrer Interessen nahm sich die Gruppierung der Popularen an, zu der sowohl Angehörige plebejischer Familien als auch reformwillige Patrizier, also Mitglieder des Senatsadels gehörten. Sie strebten zum Teil tatsächlich nach einer gerechteren Verteilung des Landbesitzes, zum Teil nur danach, das proletarische Wählerpotenzial auszuschöpfen und mit Hilfe einer Heeresclientel ihre eigene Macht zu steigern. Zudem wurden die Heerführer des Reiches, insbesondere die Prokonsuln und Proprätoren, durch die ausgedehnteren Feldzüge und dank der auf sie eingeschworenen Legionen immer mächtiger, so dass sie sich nach ihrer Rückkehr nach Rom nicht mehr mit dem Verlust all ihrer Machtbefugnisse abfinden mochten.