Stammmutter

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Stammmutter oder Ahnherrin (veraltet: Ahnfrau, Ahnmutter) bezeichnet die menschliche oder sagenhafte Begründerin einer Familie, Abstammungsgruppe, Sippe oder eines Geschlechts, Clans, Stamms oder Volks.

Die Genealogie (Familiengeschichtsforschung) versteht als Stammmutter die frühest belegte Vorfahrin (Ahnin), von der eine familiäre Gruppe von Nachkommen blutsverwandt abstammt; sie steht an der Wurzel eines Stammbaums oder zuoberst einer Stammliste. Während nach der Väterlinie geordnete Familien ihre gemeinsame Abstammung von einem Stammvater herleiten, beziehen sich Familien und Verbände mit Mütterlinien (matrilinear über Mütter an Töchter) auf eine gemeinsame Stammmutter. Weltweit finden sich weibliche Abstammungsregeln bei etwa 200 von weltweit 1.300 erfassten Ethnien und indigenen Völker (vergleiche Clanmutter und Matri-Lineages).

In mythischen und religiösen Erzählungen dient die Vorstellung der gemeinsamen Ahnmutter einer sozialen Gruppe zur Stärkung ihres Wir-Gefühls und zur Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen und Kulturen (vergleiche dazu Herkunftssagen und Gründungsmythen). Die Urmutter oder Große Mutter gilt in der analytischen Psychologie von Carl Gustav Jung als ein Urbild menschlicher Vorstellungsmuster (Archetyp), das sich im kollektiven Unbewussten findet (vergleiche dazu Muttergöttin und Magna Mater).