Stollen (Bergbau)

Aus Twilight-Line Medien

Ein Stollen – im sächsischen Raum (Erzgebirge) Stolln – ist ein von der Erdoberfläche aus grundsätzlich leicht ansteigend in einen Berg getriebener Grubenbau. Stollen dienen im Bergbau als Zugang bis unter Tage, dem Abbau von Lagerstätten oder Schürfzwecken.

Grundlagen[Bearbeiten]

Stollen werden im Bergbau angelegt, um unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Sie ähneln im Aufbau den untertägigen Strecken, haben aber im Gegensatz zu diesen eine Tagesöffnung. Stollen und Strecken bezeichnet der Bergmann als stollenförmige Baue. Anders als Tunnel haben Stollen jedoch nur eine Tagesöffnung. Ein Stollen wird in der Regel in gebirgigem Gelände an einer möglichst tiefen Stelle im Tal angelegt. Bei der Lagerstättenerkundung sind Stollen zunächst die einzigen Grubenbaue des jeweiligen Bergwerks. Ein aus Stollen bestehendes Bergwerk bezeichnet man als Stollenzeche oder Stollenbergwerk. Eine Stollenzeche kann aus einem oder aus mehreren Stollen bestehen. Größere Gruben haben in der Regel mehrere Stollen. Der wichtigste Stollen des Bergwerks wird bei diesen Bergwerken als Hauptstollen bezeichnet, die anderen Stollen nennt der Bergmann dann Hilfsstollen. Vor dem Stolleneingang befand sich eine aus Brettern zusammengebaute Hütte, die Stollenkaue. Sie war so platziert, dass sie in der Längsrichtung mit der Stunde des Stollens übereinstimmte und den Stolleneingang verdeckte. In der Nähe des Stollens befand sich die Stollenhalde, auf diese schütteten die Bergleute das Haufwerk.

Quellen[Bearbeiten]

  • Moritz Ferdinand Gaetzschmann: Sammlung bergmännischer Ausdrücke. Verlag Craz & Gerlach, Freiberg 1859.