Vormärz

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Der Begriff Vormärz bezeichnet die Epoche der deutschen Geschichte zwischen der Julirevolution von 1830 und der Märzrevolution von 1848. Einige Historiker fassen die Epoche etwas weiter und lassen sie bereits mit dem Wiener Kongress von 1815 beginnen. Geographisch beschränkt sich der Begriff auf die Staaten des auf dem Kongress gegründeten Deutschen Bundes.

In politischer Hinsicht war der Vormärz durch das Aufkommen von Nationalismus, Liberalismus und Sozialismus sowie durch die dagegen gerichtete restaurative Politik der Verfolgung und Unterdrückung geprägt. Stärkstes Bollwerk der Restauration, der Wiederherstellung der alten Mächte, war die sogenannte Heilige Allianz aus Preußen, Russland und Österreich. Nach dessen Staatskanzler und Außenminister wird diese Epoche, bezogen auf die gesamteuropäische Geschichte, auch als Ära Metternich bezeichnet.

Das wesentliche wirtschaftliche Merkmal des Vormärz war die allmählich einsetzende Industrialisierung. Die Übergangsphase vom Agrarstaat zum Industriestaat brachte oft soziale Missstände mit sich. Der Pauperismus, die strukturell bedingte Armut weiter Bevölkerungsteile, wurde so zu einer charakteristischen Erscheinung dieser Zeit.

Kunst-, Literatur- und Kulturgeschichte verwenden für die den Strömungen des Vormärz entgegengesetzten Bewegungen dieser Zeit den Epochenbegriff Biedermeier.

Im Vormärz hat auch die Freireligiöse Bewegung ihren geschichtlichen Ursprung.